Nordrhein-Westfalen: Land NRW verkauft LEG an Whitehall

Von Marion Götza, Redakteurin „Der Immobilienbrief“

Was lange währt wird endlich gut. Das Land Nordrhein-Westfalen hat die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) mit rund 93.000 Wohnungen und 930 Mitarbeitern für 787,1 Mio. Euro an Whitehall Real Estate Funds, die zu Goldman Sachs gehören, veräußert. Der Kaufpreis entspricht einem Unternehmenswert von etwa 3,4 Mrd. Euro. Rd. 2,6 Mrd. Euro sind demnach rechnerisch die Schulden der Gesellschaft. Ein absolut konsistentes Zahlenwerk war allerdings nicht zu beschaffen. Die LEG wollte zu dem Deal telefonisch keine Stellung beziehen. Das Finanzministerium NRW bestätigte den Deal in einer auf ihrer Homepage veröffentlichten Pressemitteilung.

Verkauft wurden demnach die Anteile der landeseigenen Beteiligungsverwaltungsgesellschaft (BVG) von 68,15%, die Anteile der NRW.Bank von 22,25% sowie die Anteile der DRV-Westfalen an den drei Westfälischen Beteiligungsgesellschaften von jeweils 50%. Die BVG erhält für die Anteile 394,4 Mio. Euro, für den Verkauf des Darlehens 79,2 Mio. Euro. Die NRW.Bank erhält 128,8 Mio. Euro und die DRV 184,7 Mio. Euro. Abzüglich verschiedener Auszahlungen fließen lt. FTD und dem Land 473,6 Mio. Euro zu. Das dürften ca. 100 Mio. Euro mehr sein, als zuletzt erwartet wurden. Das Goldman-Sachs-Gebot lag, lt. Welt-online noch um 100 Mio. Euro höher als das der ebenfalls im Verkaufsrennen beteiligten Deutschen Annington. Mit der LEGÜbernahme steigt der Anteil deutscher Immobilien in Whitehall-Fonds auf 15 Mrd. Euro. Vor Subprime wäre wohl ein deutlich höherer Kaufpreis möglich gewesen.

Quelle: DIB, Nr. 168, 13.06.2008