Perspektiven und Entwicklungspotenziale ehemaliger Warenhausstandorte

Nina Hangebruch, HafenCity Universität Hamburg (HCU), untersucht im Rahmen ihres Promotionsvorhabens Perspektiven und Entwicklungspotenziale ehemaliger Warenhausstandorte. Hintergrund der Untersuchung sind die seit Jahren rückläufigen Marktanteile und Verkaufsstellen der Warenhäuser in Deutschland. Mit der Insolvenz des Warenhausunternehmens Hertie und der aktuellen Entwicklung um Karstadt/Arcandor hat die Krise der Warenhäuser einen neuen Höhepunkt erreicht. Vor diesem Hintergrund ist künftig mit weiteren Filialaufgaben zu rechnen.

Kommunen, Bürger und benachbarte Einzelhändler sorgen sich entsprechend um die Attraktivität und Qualität ihrer Zentren. Sie fürchten Trading-down-Prozesse und erhebliche städtebauliche Probleme. Einer qualitativ hochwertigen, zügigen Nachnutzung ehemaliger Warenhausimmobilien kommt deshalb eine herausragende Bedeutung zu.

Im Rahmen der Dissertation untersucht Hangebruch ehemalige Warenhausimmobilien, ihre Standorte und die Auswirkungen der Geschäftsaufgaben auf das Umfeld. Untersucht werden neben der Nachnutzung der Immobilien der Prozess der Standortrevitalisierung und das Zusammenspiel zwischen Immobilieneigentümern, Flächenbetreibern, Projektentwicklern und kommunalen Akteuren. Auf Basis dieser Daten sollen wesentliche Wirkungszusammenhänge zwischen den verschiedenen Parametern identifiziert und analysiert werden.

Ziel der Arbeit ist es darüber hinaus, Steuerungsgrößen und -verfahren sowie Erfolgsfaktoren und zu beteiligende Akteure für die Revitalisierung ehemaliger Warenhausstandorte zu ermitteln. Dabei geht es einmal um den Umgang mit den leer stehenden Warenhausimmobilien und deren Nachnutzung. Darüber hinaus sollen aber auch mögliche Perspektiven der Zentren ohne Warenhäuser und kommunale Handlungsmöglichkeiten zur Sicherung von Stadt- bzw. Zentrenqualitäten in diesem Zusammenhang thematisiert werden.

Die Dissertation basiert auf einer bundesweiten Untersuchung aller Standorte, die seit 1994 von Filialaufgaben der ehemals vier großen Warenhauskonzerne Karstadt, Kaufhof, Hertie und Horten betroffen waren (rd. 140 Standorte) sowie vertiefenden Fallstudien. Alle betroffenen Kommunen sind in diesen Tagen von der HCU mit einem umfassenden Fragbogen angeschrieben worden. Die Befragung ist im Vorfeld mit dem Deutschen Städtetag (DST) und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) abgestimmt worden und wird von diesen ausdrücklich unterstützt. Angesichts der aktuellen Entwicklungen halten die kommunalen Spitzenverbände eine dezidierte Beschäftigung mit dem Thema für sinnvoll und befürworten eine Beteiligung an der Umfrage. Des Weiteren wird die Untersuchung vom Städtenetzwerk Innenstadt NRW unterstützt und befürwortet.

Weitere Informationen: Dipl.-Ing. Nina Hangebruch | Hafencity Universität Hamburg | Studiengang Stadtplanung | Gewerbeplanung und Wirtschaftsförderung | Winterhuder Weg 31 | 22085 Hamburg | Tel.: 040 42827-4554| Mobil: 0179 5440 240 | nina.hangebruch@hcu-hamburg.de

gi24/HCU

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