Trier: Einzelhandel auch in Luxemburg beliebt

Trier hat die Ansiedlung der Trier-Galerie sehr gut verkraftet, das Interesse der Einzelhändler am Standort ist weiterhin konstant hoch und wird es auch bleiben, so der 1A-Lagen-Spezialist LÜHRMANN in den aktuellen „Citynews Trier“.

Mit ihren 2000 Jahren Geschichte ist Trier eine der ältesten Städte Deutschlands. Nicht nur Wahrzeichen wie das UNESCO-Weltkulturerbe Porta Nigra, das am besten erhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen oder der Dom St. Peter und die Liebfrauenkirche, locken beständig eine Vielzahl von Besuchern in die malerische Stadt zwischen Hunsrück und Eifel. Entsprechend der weit überdurchschnittlichen touristischen Anziehungskraft kann Trier sich in der Moselregion sehr gut gegen die Konkurrenz behaupten und viel Kaufkraft aus dem Umland abziehen (Zentralitätskennziffer: 201). Gleichzeitig nutzen die Nachbarn aus dem lediglich fünfzehn Kilometer entfernten Luxemburg den Einkaufsstandort für regelmäßige Shoppingtouren.

„Über drei Millionen Tagestouristen zählt Trier somit pro Jahr, im LÜHRMANN-Ranking der 253 relevanten deutschen Einkaufsstädte liegt Trier mit seiner Zentralität damit deutschlandweit auf Platz 8. Ähnlich beeindruckend ist der Pro-Kopf-Einzelhandelsumsatz: Rund 9.400 Euro wird jeder Trierer statistisch gesehen im Jahr 2010 in der Stadt ausgeben. Damit liegt die Trier auf dem 17. Platz deutschlandweit – und das trotz der eigentlich unterdurchschnittlichen Kaufkraft der einheimischen Bevölkerung“, sagt Achim Weitkamp, geschäftsführender Gesellschafter des auf innerstädtische Einzelhandelsimmobilien spezialisierten Maklerunternehmens LÜHRMANN.

Den Gästen bietet sich in der Innenstadt ein attraktiver Rundlauf über die schmucken Einkaufsstraßen Simeonstraße, Grabenstraße, Brotstraße, Kornmarkt, Fleischstraße und den Hauptmarkt der Hunderttausend-Einwohner-Stadt. Der Besatz ist gut durchmischt, rund 43 Prozent der angesiedelten Unternehmen sind örtliche Einzelhändler, 57 Prozent gehören zu den bekannten nationalen und internationalen Filialunternehmen. Entsprechend einem großen Interesse an Einzelhandelsflächen in der innerstädtischen 1A-Lage sind die Mieten weiterhin auf einem hohen Niveau: Bis zu 100 Euro Miete pro Quadratmeter lassen sich derzeit in der Spitze erzielen mit einem 80 bis 120 Quadratmeter Fläche umfassenden Ladenlokal in bester Innenstadtlage und mit einzelhandelsgerechter Ausstattung. Achim Weitkamp: „Das hat auch einen dementsprechenden Einfluss auf die Verkaufserlöse: Trotz eines leichten Einbruchs im Zuge der weltweiten Finanzmarktkrise stiegen die Immobilienwerte in der Top-Lage seit dem Jahr 2000 um durchschnittlich 7,9 Prozent. Generell übertrifft die Flächennachfrage am Standort Trier das Angebot bei weitem, vor allem kleine bis mittelgroße Ladenlokale werden nachgefragt. Ebenso bei den Investments: Hier haben vorrangig institutionelle Anleger ein Interesse am Immobilienerwerb.“

Aktuelles: Woolworth bleibt

Traditionell sind die Grabenstraße und die Simeonstraße die am stärksten frequentierten Bereiche der 1A-Lage. Hier sorgen anziehungsstarke Unternehmen wie Esprit oder Thalia für eine hohe Kundenkonzentration. Die hohe Frequenz der direkt zur Porta Nigra führenden Simeonstraße wird indes überwiegend durch den Tourismus generiert. Als weitere Top-Lage hat sich die Fleischstraße etabliert, die hinsichtlich Frequenz und Angebotsbesatz den anderen Bereichen nicht nachsteht und durch die Trier-Galerie weiter gestärkt wurde.

Im Januar 2010 hat Bijou Brigitte ein durch LÜHRMANN vermitteltes Ladenlokal an der Grabenstraße 16 eröffnet. Die insgesamt rund 100 Quadratmeter Verkaufsfläche wurden bis dahin von Buddelei Moden genutzt. Im Ladenlokal an der Grabenstraße 7 heißt der Mieter seit Jahresbeginn Seidensticker. Der Hemdenspezialist aus dem westfälischen Bielefeld zog in den rund 210 Quadratmeter großen ehemaligen Verkaufsraum des Buchhändlers Jokers.

In die Brotstraße ist Anouk ist in die Räumlichkeiten von Street One an der Brotstraße 3 gezogen. Das Schweizer Modelabel nutzt insgesamt rund 100 Quadratmeter Verkaufsfläche. Derzeit betreibt Anouk insgesamt 25 Läden in der Schweiz sowie fünf Geschäfte in Deutschland. Die weiteren Shops befinden sich in Köln, Darmstadt, Weiterstadt und Freiburg. Street One ist hingegen in diesem Sommer ein Haus weiter in das Nachbargebäude an der Brotstraße 2 gezogen. Die vorher vom Damenmodenanbieter Wissmach genutzte Fläche ist mit 115 Quadratmetern geringfügig größer als das ehemalige Ladenlokal. Neu auf der Brotstraße ist der Miss Mary Trendstore. Der Modeanbieter folgte auf Kakadoo Island im Ladenlokal des Geschäftshauses an der Brotstraße 7.

Nachdem einige Zeit hinter vorgehaltener Hand gemunkelt wurde, dass für den Woolworth an der Brotstraße 35 ein neuer Mieter gefunden sei und der Schuhfilialist Görtz als Nachmieter fest stehe, scheint die Zukunft des Warenhauses nun doch rosiger als befürchtet. Angeblich vererbte die bisherige Immobilieneigentümerin das Gebäude kürzlich an das Bistum Trier mit der Auflage, dass die Ladenfläche so lange wie möglich an Woolworth vermietet bleiben soll. Der neue Vermieter habe sich daraufhin mit dem Insolvenzverwalter von Woolworth auf eine Änderung der Mietverträge geeinigt und den Mietvertrag kurz vor Ablauf verlängert.

In dem Geschäfthaus am Hauptmarkt 2 haben in beiden Ladenlokalen die Mieter gewechselt. Nachdem zunächst der auf Uhren und Schmuck spezialisierte Ring Ding-Store die vormals von Pandora Jewelry genutzten Flächen übernommen hat, eröffnete nebenan das zur dänischen Unternehmensgruppe Bestseller gehörende Accessoire-Konzept Pieces. Das Label wurde 2003 gegründet und befindet sich seit Anfang letzen Jahres auf dem deutschen Markt. Nach ersten Shops in Düsseldorf, Koblenz, Köln und Oberhausen wird nun weiter deutschlandweit expandiert. Das Ladenlokal wurde zuvor vom Schuhhändler Aerosoles genutzt. Der Schmuckhändler Pandora blieb dem Hauptmarkt erhalten und zog in das Eckgebäude Sternstraße 7/ Hauptmarkt. Bisher nutzte der Juwelier Stenzhorn die 30 Quadratmeter Verkaufsfläche.

An der Fleischstraße 2 hat das Modehaus Weyland seine Türen geschlossen. Ein Nachmieter wurde bisher noch nicht bekannt gegeben.

In der Trier-Galerie gab es ebenfalls einige Mieterwechsel. G-Star Raw, Soleil Sucre, die Klein Papeterie sowie der Rattanmöbelanbieter Anvari Design haben ihre Ladenlokale geschlossen. Neu hinzugekommen sind S.Oliver Selection, Olymp und Triumph. Das vor zwei Jahren eröffnete Center an der Fleischstraße hatte die Credit Suisse seinerzeit für den offenen Immobilienfonds CS Euroreal erworben. Derzeit teilen sich 75 Einzelhandelsmieter die rund 20.000 Quadratmeter Verkaufsfläche.

Laufende Projekte: Konkurrenz aus Luxemburg

In den kommenden Jahren sollen im benachbarten Luxemburg mehrere große Centerprojekte realisiert werden und die Gesamtverkaufsfläche im Großherzogtum damit um rund 30 Prozent steigen. Inwieweit sich das auf den Einzelhandel in Trier auswirkt bleibt abzuwarten. Bisher liegt der geschätzte luxemburgische Anteil am Trierer Jahresumsatz bei rund 15 Prozent von insgesamt gut einer Milliarde Euro.

Prognose: Trier bleibt dynamisch

Trier hat die Ansiedlung des innerstädtischen Centers sehr gut verkraftet, das Interesse der Einzelhändler am Standort ist weiterhin konstant hoch und wird es auch bleiben. Die bereits sehr starke Einkaufsstadt hat sich durch die Trier-Galerie sogar noch weiter verbessert.

„Grundlage für den nachhaltigen Erfolg Triers ist die überregionale Strahlkraft. Trier ist ein Touristenmagnet und gleichzeitig beliebtes Shoppingziel, nicht nur für Gäste aus Luxemburg. Vor diesem Hintergrund sollte jedoch die weitere Entwicklung im benachbarten Großherzogtum genau verfolgt werden – damit Trier auch in Zukunft ein dynamischer und attraktiver Einzelhandelsstandort mit hohem Entwicklungspotenzial bleibt“, so der Einzelhandelsimmobilienspezialist Achim Weitkamp.
 

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