Savills: Logistikmarkt Spanien 4. Quartal 2008

Im Jahr 2008 erhöhte sich nach einem Logistikmarkt-Report von Savills der Bestand an Lagerflächen in Logistikparks um 4 Millionen Quadratmeter, die sich auf 22 Projektentwicklungen verteilen. Ein Drittel der neuen Flächen wurde 2008 im Ballungsraum Valencia geschaffen. Wesentlich für diese Entwicklung war die starke Unterstützung seitens der Regionalregierung.

Valencia nimmt damit nun eine Schlüsselposition auf dem spanischen Logistikmarkt ein und verdankt diese Tatsache seiner geografischen Lage am Mittelmeer und seiner Nähe zu Madrid. Derzeit wird Valencia auch als der Hafen Madrids bezeichnet.

Industrie- und Logistikstruktur der Region gelten als weitgehend veraltet und erfüllen nicht die Anforderungen der Unternehmen. Aufgrund fehlender Alternativen fiel die Wahl vorrangig auf schlüsselfertige Projektentwicklungen. Eine weitere erwähnenswerte autonome Region ist Andalusien. Etwas mehr als ein Viertel aller in Spanien im vergangenen Jahr insgesamt geschaffenen neuen Flächen befinden sich mit 1,18 Mio. Quadratmetern in dieser Region.

Betrachtet man die Zahl der initiierten Projekte, so hat die öffentliche Hand die Schaffung neuer Logistikparks im ganzen Land stark unterstützt – direkt oder indirekt über Partnerschaften mit dem privaten Sektor.

Einige der für die nächsten Monaten geplanten Projekte werden wahrscheinlich – in Erwartung günstigerer Finanzierungskonditionen – verschoben, da die Schwierigkeiten bei der Beschaffung finanzieller Mittel den Bau verzögern. Darüber hinaus sank in den letzten Monaten die Nachfrage seitens der Endnutzer. Auch langsamere Entscheidungsprozesse beeinflussten den Markt. Derzeit leiden kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in diesem Segment unter der Rezession.

In einigen Regionen führt dies zu einem Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage. Der noch vor einigen Monaten beschriebene allgemeine Angebotsengpass scheint sich in einem gewissen Umfang zu mildern. Dennoch ist gerade in den erstklassigen Logistikzentren und in deren Umfeld das Angebot an freien Flächen noch immer niedrig. Freie Kapazitäten finden sich zunehmend in weniger attraktiven Lagen.

Auch in 2008 dominierten Leasing-Verträge den Gesamtflächenumsatz. Die Zahlen aus der Vergangenheit machen zwar deutlich, dass im Vergleich zu Verkaufstransaktionen der Mietsektor immer deutlich besser abgeschnitten hat, Verkäufe werden aber durch die derzeit strengen Konditionen bei der Kreditvergabe weiter erschwert. Mehr als die Hälfte der Flächenumsätze entfielen in diesem Jahr auf Madrid (einschließlich des Speckgürtels um Castilla-La Mancha) und Barcelona. Allmählich gewinnt auch die Region Valencia mit einem Flächenumsatz von 16 % an Bedeutung.

Wie auch in anderen Immobiliensektoren bleiben die Mieten in Objekten an erstklassigen Standorten aufgrund der weiterhin starken Nachfrage stabil. Das Mietniveau von Objekten im Sekundärmarkt ist weitaus anfälliger. Dort lässt sich bereits ein Rückgang der Mieten beobachten.

Savills geht davon aus, dass die Nachfrage nach Logistikflächen anhalten wird, auch wenn die Absorptionsrate im Vergleich zu früheren Jahren etwas niedriger ausfällt. Dennoch sollte die Notwendigkeit höherer Effizienz im Logistikbereich Hauptantrieb für die Nachfrage nach Objekten mit bester Ausstattung in guten Lagen sein. Die Schwierigkeiten bei der Finanzierung werden wohl ebenfalls Auswirkungen auf das Angebot haben. So wurden einige Projekte bereits verschoben.

Das Angebot in gut etablierten Märken, wie Madrid und Barcelona, wird unserer Ansicht nach nur wenig beeinflusst werden. Aufsteigende Regionen wie Valencia, Aragón und Andalusien könnten jedoch risikoanfälliger sein.

Der Ausblick für die nächsten Jahre ist eng mit einem steigenden Konsum und den Tendenzen auf den Rohstoffmärkten verknüpft und hängt auch von der Entwicklung des weltweiten wirtschaftlichen Klimas ab.

Savills/gi24

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