Berlin: HDB – Bauunternehmen mit Umsatzplus im 1. Halbjahr

Die deutsche Bauwirtschaft hat sich auch im zweiten Quartal dieses Jahres gut gegen die zunehmenden gesamtwirtschaftlichen Risiken behaupten können. Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) in der neu­esten Ausgabe seines Aktu­ellen Zah­lenbildes mitteilt, lag der baugewerbliche Umsatz im Bauhauptgewerbe im Zeitraum von April bis Juni um nominal 7,1 % über dem entsprechenden Vorjahreszeitraum (Juni: 5,4 %). Für das gesamte erste Halbjahr meldeten die Bauun­ternehmen ein Umsatzplus von 7,3 %. Der Hauptverband sieht somit keine Veranlassung, seine Umsatzprognose für 2008 von nominal Plus 4 % zu revidieren.

In den Büchern der Bauunternehmen hat sich die weiterhin gute Nachfrage nach Bauleistungen im zweiten Quartal in einem Orderplus von nomi­nal 3,4 % niedergeschlagen (Juni: + 5,7 %). Die westdeutschen Bauunternehmen verzeichneten einen Anstieg des Auftragseingangs von 2,4 % (Juni: + 1,6 %). Die ostdeutschen Bauunternehmen profitierten von der Auftragsvergabe für den Bau des Flughafens Schönefeld: Sie meldeten ein Orderplus von 7,3 % (Juni: + 20,6 %).

Der Wirtschaftsbau bleibt auch weiterhin Motor der Baukon­junktur: Der Ordereingang lag im zweiten Quartal um 6,9 % über dem Wert des vergleichbaren Vorjahreszeitraums, der Umsatz stieg um 13,6 % (Juni: 6,5 % bzw. 11,3 %). Die zunehmende gesamtwirtschaftliche Rezessionsangst hat dem Wirtschaftsbau vorerst nichts anhaben können: Die Baugeneh­migungen für Wirt­schaftsbauten lagen in den Monaten April bis Juni um knapp 30 % über dem entsprechenden Vorjahreszeit­raum.

Die öffentliche Nachfrage entwickelt sich im Vergleich dazu trotz weiterhin steigender Steuereinnahmen eher verhalten: Der Auftragseingang ist im zweiten Quartal dieses Jahres um nomi­nal 4,4 % gestiegen (Juni: 8,9 %). Die Baugenehmigungen für öffentli­che Bauten weisen aber für den gleichen Zeitraum ein Plus von 16 % aus. Die Abarbeitung der hohen Auf­tragsbe­stände führte im zweiten Quartal dieses Jahres zu einem über­durchschnittlichen Umsatzplus von 8,1 % (Juni: 7,6 %).

Der Wohnungsbau konnte sich wider Erwarten noch nicht von den Spätfolgen des Auslaufens der Eigenheimzulage Ende 2006 und der Mehrwertsteuererhöhung zu Beginn 2007 erholen: Die Ordereingänge lagen im zweiten Quartal mit 8,7 % im Minus (Juni: – 4,5 %). Die Baugenehmi­gungen von neuen Wohnun­gen sanken um 3 % und die Umsätze um 1,5 % (Juni: – 3,5 %).

Von einer nahenden Baurezession – wie von einigen ausge­rufen – kann somit keine Rede sein. Die Kapazitätsauslastung der Bauunternehmen liegt auch weiterhin auf einem hohen Niveau: Im Juli meldete das ifo Institut im Rahmen seines Kon­junkturtest eine Maschi­nenauslastung von 74 %, fünf Prozent­punkte mehr als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.

Quelle: HDB, 22.08.2008