Freiburg: Starke Nachfrage nach Ladenlokalen

München, 1.12.2010 – Glückliches Freiburg: Die rund 220.000 Einwohner zählende Stadt im Breisgau ist Deutschlands südlichste und somit eine der wärmsten und sonnigsten deutschen Großstädte. Am Fuße des Schwarzwalds gelegen, zieht das historische Ambiente beständig eine hohe Anzahl auswärtiger Besucher an. Dadurch, wie auch durch die Lage im Dreiländereck sowie den hohen Anteil an Studenten der örtlichen Albert-Ludwigs-Universität, entsteht ein geradezu multikulturelles Flair. Gleichzeitig ist die Stadt ein veritables deutsches Einzelhandelsschwergewicht in nahezu konkurrenzloser Lage – ohne annähernd vergleichbare Konkurrenz im näheren Umfeld, so der Spezialist für innerstädtische Einzelhandelsimmobilien LÜHRMANN in den aktuellen „Citynews Freiburg“.

Bevorzugte Fremdsprachen auf den öffentlichen Plätzen Freiburgs sind Französisch und die feinen Dialekte aus der Schweiz und dem Elsass. Letzteres liegt keine dreißig Kilometer westwärts und gehört zum direkten Einzugsgebiet Freiburgs. Doch nicht nur die frankophonen Nachbarländer stellen die Tagesausflügler der Breisgaustadt, auch die zentralörtliche Bedeutung als Oberzentrum in der Region Südbaden macht sich innerorts bemerkbar. Zahlreiche Festivitäten, kulturelle Einrichtungen und ein vorzüglicher Einzelhandel locken Gäste aus dem Umland und halten gleichzeitig die Kaufkraft am Ort. Und Freiburg, mit seinem weithin sichtbaren Münster als Wahrzeichen und dem es umgebenden Münsterplatz, auf dem täglich ein pittoresker Markt stattfindet, lebt auch von dem alternativ-ökologischem Image, das die Stadt nicht zuletzt zu einem der weltweit führenden Standorte der Solarindustrie gemacht hat.

Ein liebevoll Freiburger Bächle getauftes Wasserrinnensystem durchzieht die gesamte Innenstadt, genau wie die kleinen Gassen aus kräftigem Pflaster, an denen sich viele kleine Bars, Kneipen und Boutiquen niedergelassen haben. Der vorwiegend filialisierte Einzelhandel ballt sich unweit des zentralen Münsters vorzugsweise auf Freiburgs Haupteinkaufsstraße, der Kaiser-Josef-Straße, kurz: Kajo. Einstmals eine der beiden Hauptverkehrsachsen durch die mittelalterliche Stadt, durchzieht sie die komplette Innenstadt in nord-südlicher Richtung und kreuzt dabei die zweite, ost-westliche Achse Salzstraße/Bertoldstraße. Der Besatz der innerstädtischen Einzelhandelslage ist hervorragend durchmischt und vielfältiger als an vielen Vergleichsstandorten, es herrscht ein guter Mix aus großen und anziehungsstarken Magnetmietern sowie kleineren Geschäften. Gleichzeitig wurde in der Vergangenheit durch ein restriktives Märkte- und Zentrenkonzept die Entstehung großer Einkaufszentren auf der grünen Wiese erfolgreich verhindert. Schon Ende der 1980er Jahre wurde hierin festgelegt, welche Sortimente zentrenrelevant sind und nicht außerhalb der im Bebauungsplan definierten zentralen Lagen verkauft werden dürfen. Das hat die Innenstadt nachhaltig gestärkt und ihr einen nicht zu unterschätzenden Standortvorteil bewahrt: Freiburg ist eine Stadt der kurzen Wege, alles ist fußläufig erreichbar. So auch das einzige ernstzunehmende Center Freiburgs, das Schwarzwald City, welches seit mittlerweile 27 Jahren gut integriert am Rande der Innenstadt liegt und sich durch eine geschickte Architektur zur Kaiser-Josef-Straße hin öffnet. Beliebte Händler sind hier Saturn, Aldi, Rossmann und Street One, die Tiefgarage wird zudem von vielen Einkaufsgästen als Ausgangspunkt für ihren Einkaufbummel genutzt. Genau wie der 1A-Lage sind dem Center Leerstände unbekannt.

Die Nachfrage nach Ladenlokalen in Freiburgs Bestlage ist offensichtlich vorhanden, das zeigt auch der Blick auf die Entwicklung der Spitzenmiete in der 1A-Lage, die im Verlauf der letzten zehn Jahre um rund 60 Prozent stieg. Bis zu 160 Euro Miete pro Quadratmeter sind derzeit erzielbar für ein 80 bis 120 Quadratmeter Fläche umfassendes Ladenlokal in bester Innenstadtlage und mit einzelhandelsgerechter Ausstattung. Das sind satte 40 Euro mehr als etwa im ansonsten in vielen Punkten vergleichbaren Münster in Westfalen und bedeuten Platz zehn im deutschlandweiten LÜHRMANN-Vergleich der 253 wichtigsten Einkaufsstädte. Gleichzeitig stiegen damit auch die Werte der entsprechenden Immobilien um rund 35 Prozent im Durchschnitt. Der Grund mag in der geringen Fluktuation an der Freiburgs 1A-Lage liegen. Ob Ladenlokal oder ganze Immobilie, wer eines von beiden ergattert, gibt es nur ungern wieder her.

Aktuelles: S.Oliver und Six Beeline sind eingezogen

Die Freiburger Haupteinkaufszone befindet sich in der Kaiser-Joseph-Straße deren stärkster Abschnitt sich etwa vom Stadttor bis zur Ecke Franziskanerstraße erstreckt. In der 1A-Lage sind unter anderem Filialisten wie Esprit, H&M, Douglas oder die Müller Drogerie vertreten. Eine weitere Top-Lage befindet sich an der Rathausgasse, in jüngster Zeit wird zudem die Bertoldstraße zunehmend attraktiv für erfolgreiche Einzelhandelsunternehmen.

Nachdem zunächst Marc O’Polo in das ehemalige Nordsee-Ladenlokal an der Kaiser-Joseph-Straße 242 gezogen ist, feierten nun das Bekleidungsunternehmen s.Oliver und der Modeschmuckspezialist Six Beeline direkt nebenan in der Kaiser-Joseph-Straße 244-246 Neueröffnung. s.Oliver nutzt seit Ende Oktober rund 780 Quadratmeter Verkaufsfläche, die aufgrund eines neuen Ladenbaukonzepts als das „neue Gesicht“ des Unternehmens gelten sollen. Die Innenausstattung aus Antikholzwänden, Eichenböden und hellen, offene Decke wird ab Frühjahr 2011 bei allen neuen Läden umgesetzt.
Auf insgesamt drei Etagen, findet der Freiburger Kunde neben den typischen s.Oliver-Marken Casual, QS, Selection auch Schmuck, Uhren und weitere Accessoires. Bisher waren in dem Geschäftshaus unter anderem der Filialist Forever 18 und ein Second-Hand-Laden ansässig.

Seit dem Sommer hat auch die Fläche an der Kaiser-Joseph-Straße 250 einen neuen Mieter. Die traditionsreiche Freiburger Sportfachhandlung Bohny hat hier den neuen Laden Store 250 (nach dem Standort an der Kaiser-Joseph-Straße 250) eröffnet. Der Shop bietet unter anderem Sportbekleidung von Nike und Jeans von Levi’s. Bisher wurde die Fläche von der Volksbank genutzt. Neben dem Store 250 und dem Sporthaus Bohny an der Kaiser-Joseph-Straße 217 betreibt der Inhaber auch den The North Face-Partnerstore am Augustinerplatz 2.

In die frisch renovierten Flächen am Bursengang an der Bertoldstraße 1-3 ist der Schuhhändler Roland gezogen. Der zur Deichmann-Gruppe gehörende Filialist nutz rund 800 Quadratmetern über drei Etagen und folgt auf den Hüppe Store und den Modehändler Cult Fashion. Derzeit wird der gesamte Bursengang modernisiert und umgestaltet und anschließend in Bursengalerie umbenannt.

Neuer Mieter in den ehemaligen Flächen von The Body Shop an der Salzstraße 4 ist indes Bijou Brigitte. Der führende Anbieter von Modeschmuck und modischen Accessoires hat das rund 140 Quadratmeter umfassende Ladenlokal im Spätsommer angemietet. Letzter Verkaufstag von The Body Sop war der 30. September 2010.

Projekte: Erster Bauabschnitt des Bursengangs fertig

Neben dem zwischen Rathausplatz, Universitätsstraße, Bertoldstraße und Kaiser-Joseph-Straße liegenden Bursengang, dessen erster Bauabschnitt dieser Tage fertig gestellt wird (ein zweiter Renovierungsschritt zur Generalüberholung der übrigen Burse ist für das Jahr 2015 geplant), sind nun auch die vieldiskutierten West-Arkaden beschlossene Sache. Laut Bebauungsplan soll am Kreuzungspunkt Berliner Allee/ Breisacher Straße im Freiburger Westen für veranschlagte 120 Millionen Euro ein Einkaufszentrum mit integrierter Wohnanlage entstehen. Die Pläne des Freiburger Bauträgers Unmüssig sehen einen Gesamtkomplex mit insgesamt fünf Bauteilen inklusive einer 13-geschossigen Turmbebauung vor. Im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss sollen Nahversorger, Fachhändler, Gastronomiebetrieb angesiedelt werden. In den übrigen Obergeschossen sind Wohnungen geplant.

Prognose: Weiterhin positive Entwicklung

Freiburg kann nicht klagen. Im Gegenteil, die Stadt ist ein veritables deutsches Einzelhandelsschwergewicht in nahezu konkurrenzloser Lage, ohne annähernd vergleichbare Konkurrenz im näheren Umfeld. Die Attraktivität zeigt sich alleine schon an dem weiterhin hohen Bedarf an Ladenlokalen, der das Angebot bei weitem übersteigt. Ähnliche Tendenzen zeigt der

Verkaufsmarkt für innerstädtische Einzelhandelsimmobilien in Bestlage, auch hier kann das Interesse nicht annähernd befriedigt werden. Wer eine Immobilie besitzt, gibt sie allerhöchstens gegen gutes Geld wieder her.

Die Innenstadt ist so bärenstark, dass eine Planung wie die der West-Arkaden keine wirkliche Konkurrenz für den City-Einzelhandel darstellt. Die Filialisten zieht es nicht an den Stadtrand, sondern in die City. Daher weiten sich die bestehenden Lagen eher aus, die Anmietung von Roland Schuhe an der Bertoldstraße ist ein gutes Beispiel hierfür. Der vordere Bereich der Lage wird sich dadurch weiter positiv entwickeln.

Dennoch sollten die Verantwortlichen wachsam bleiben und nicht in die Gemütlichkeitsfalle tappen. Bei einem derart gut laufenden Standort wie Freiburg wird oftmals vergessen in die Zukunft zu schauen. Einzelhändler, Eigentümer und die Kommune sollten weiter in die Innenstadt investieren und an einem Strang ziehen – dann bleibt die Freiburger Innenstadt auch zukünftig konkurrenzlos.