JLL-Passantenfrequenzzählung 2013 – Die 25 meistbesuchten Einkaufsmeilen Deutschlands

Der Dortmunder Westenhellweg ist erstmals Deutschlands meistbesuchte Einkaufsmeile. In Spitzenzeiten zieht die Lage stündlich bis zu 12.950 Besucher an. Die Neuhauser Straße in München und die Kölner Schildergasse komplettieren das diesjährige Spitzentrio. Die im Vorjahr erstplatzierte Zeil in Frankfurt belegt Rang 6. Dies ist das Ergebnis der Passantenfrequenz-Zählung 2013 des Immobilienberatungsunternehmens Jones Lang LaSalle (JLL). Die seit 1999 jährlich durchgeführte Erhebung ist mit insgesamt rund 655.000 gezählten Passanten die umfangreichste ihrer Art und beruht auf der zeitgleichen Ermittlung der Passantenströme in 170 Top-Einkaufsstraßen.

Dirk Wichner, Leiter Einzelhandelsvermietung Deutschland bei Jones Lang LaSalle: „Deutschland ist derzeit eines der weltweit interessantesten Expansionsziele für Handelsunternehmen. Als Indikator für die Umsatzchancen sind die Frequenzen dabei ein wichtiges Kriterium für den bundesweiten Standortvergleich. Gängige Kennziffern wie Spitzenmiete, Zentralität und Kaufkraft gewinnen mit den Frequenzen an Aussagekraft und tragen zum schlüssigen Gesamtbild einer Einkaufsmeile bei. Trotz der mit jeder Frequenzzählung verbundenen Unwägbarkeiten zeigt sich auch 2013 ein im langjährigen Vergleich stabiles Bild. Fast 90 Prozent der 50 bestfrequentierten Straßen waren auch im Vorjahr Bestandteil dieser Gruppe.“

Der Dortmunder Westenhellweg erreicht mit stündlich bis zu 12.950 Passanten erstmals die Spitzenposition. Die aktuelle Frequenz liegt dabei deutlich über dem Mittelwert der vergangenen zehn Jahre (10.900). Zuletzt konnte die Lage in den Jahren 2002 und 2005 Top 3-Platzierungen aufweisen. Die Neuhauser Straße in München belegt mit stündlich 11.920 Passanten Rang 2. Die Kölner Schildergasse folgt mit 11.910 Passanten auf Rang 3. Die stark verbesserte Flinger Straße in Düsseldorf (11.790) und die Kaufingerstraße in München (10.980) komplettieren die Top 5. Der Vorjahressieger Zeil in Frankfurt belegt in diesem Jahr mit 10.965 Passanten Rang 6. Die Berliner Schlossstraße ist der Aufsteiger des Jahres. Mit 10.225 Passanten belegt die Lage Rang 7 und profitiert von zugkräftigen Neuanmietungen und Shopping Centern. Die Hamburger Mönckebergstraße folgt mit 9.855 Passanten auf Rang 8. Die Georgstraße in Hannover (9.850) und die Stuttgarter Königstraße (9.380) vervollständigen die Top 10 des Jahres 2013.

In den 25 Städten mit den höchsten Ladenmieten führt Jones Lang LaSalle ergänzend eine Zählung unter der Woche durch. Die Erhebung am frühen Donnerstagabend (17.00-18.00 Uhr) zeigt, dass die Besucherzahlen am Samstag durchschnittlich um rund die Hälfte über den Spitzenwerten unter der Woche liegen. Nur in wenigen Metropolen werden auch wochentags Frequenzen oberhalb von 5.000 Passanten je Stunde erzielt. Spitzenreiter ist hier eindeutig die Frankfurter Zeil, die auch unter der Woche mehr als 10.000 Passanten pro Stunde anzieht.

Die Kirchgasse in Wiesbaden (8.370; bundesweit Rang 15) ist die bestfrequentierte Einkaufsmeile in der Kategorie 250.000 bis 500.000 Einwohner. Es folgen die Ludgeristraße in Münster (6.825; 22) und fast gleichauf die Remigiusstraße in Bonn (6.795; 23). Die Mannheimer Planken (6.300; 26) und die Bielefelder Bahnhofstraße (6.265; 27) vervollständigen die Top 5 in dieser Kategorie.

Bei den mittelgroßen Städten mit 100.000 bis 250.000 Einwohnern ist die Kaiser-Joseph-Straße in Freiburg (5.790; 29) das Maß der Dinge. Auf den Rängen 2 und 3 folgen die Simeonstraße in Trier (5.610; 32) und die Ulmer Hirschstraße (5.395; 35). Die Bahnhofstraße in Saarbrücken (5.150; 40) und die Heidelberger Hauptstraße (5.100; 43) komplettieren die Top 5 dieser Gruppe.

In der Kategorie unter 100.000 Einwohnern bestätigt der Seltersweg in Gießen (5.125; 42) seine langjährige Führungsrolle, gefolgt von der 1a-Lage Holm in Flensburg (4.170; 60). Der Grüne Markt in Bamberg (3.210; 86), die Louisenstraße in Bad Homburg (3.160; 89) und die Ludwigstraße / Theresienstraße in Passau (3.090; 90) machen in dieser Kategorie die Top 5 komplett.

Die Düsseldorfer Königsallee (4.965; 47) ist einmal mehr klarer Spitzenreiter unter den international renommierten deutschen Luxusmeilen. Keine andere Lage dieser Ausrichtung schafft den Sprung in die bundesweiten Top 50. Mit großem Abstand folgen der Neue Wall in Hamburg (3.025; 93), die Stuttgarter Stiftstraße (2.455; 106), die Münchner Maximilianstraße (2.160; 126) und die Goethestraße in Frankfurt (1.075; 155).

Berlin und München bieten die mit Abstand höchste Anzahl an Hochfrequenzlagen. Keine andere Metropole bietet gleich fünf Einkaufsmeilen mit jeweils über 5.000 Passanten pro Stunde. In Berlin sind dies die Lagen Schlossstraße, Tauentzienstraße, Alexanderplatz, Kurfürstendamm und Friedrichstraße. In München erreichen die Lagen Neuhauser Straße, Kaufingerstraße, Tal, Weinstraße und Sendlinger Straße dieses Niveau. Drei Topmeilen dieser Anziehungskraft gibt es in Hannover (Bahnhofstraße, Georgstraße, Große Packhofstraße). Auf zwei Hochfrequenzmeilen kommen Dortmund (Westenhellweg, Ostenhellweg), Düsseldorf (Flinger Straße, Schadowstraße), Essen (Kettwiger Straße, Limbecker Straße), Hamburg (Mönckebergstraße, Spitalerstraße), Köln (Schildergasse, Hohe Straße), Leipzig (Petersstraße, Grimmaische Straße) und Nürnberg (Breite Gasse, Karolinenstraße).

Bei den Bundesländern ist Nordrhein-Westfalen das Maß der Dinge. 13 Einkaufsstraßen erzielen Frequenzen oberhalb von 5.000 Passanten pro Stunde. Nur Bayern und Baden-Württemberg können mit acht bzw. sechs Lagen halbwegs mithalten. Alle anderen Bundesländer bieten maximal vier Hochfrequenzmeilen.

Mit bundesweit knapp 655.000 gezählten Passanten bleiben die aktuellen Zahlen hinter dem Vorjahr (690.000) und dem Mittelwert der vergangenen fünf Jahre zurück. Dirk Wichner: „Unser Zählergebnis deckt sich durchaus mit Stimmen aus dem Handel, die trotz anhaltend guter Konsumnachfrage leicht rückläufige Frequenzen in ihren Shops beobachten. Die Euro-Krise sorgt für unsichere Rahmenbedingungen, die nicht spurlos am Handel vorübergehen. Bislang schlägt sich dies aber nicht in rückläufigen Handelsumsätzen oder einer abnehmenden Flächennachfrage nieder.“