King Sturge Immobilienkonjunktur-Index: Immobilienklima kühlt sich spürbar ab

Die Stimmung auf den deutschen Immobilienmärkten setzt ihre Talfahrt im August fort. Der monatlich erhobene King Sturge Immobilienkonjunktur-Index ermittelt in seiner August-Befragung von 1.000 relevanten Marktteilnehmern einen deutlichen Pessimismus. So sinkt das umfragebasierte Immobilienklima im Einklang mit dem gesamtkonjunkturellen Abschwung auf 77,5 Zählerpunkte. Somit wird der Vormonatswert von 90,8 Zählern um 14,6 Prozent unterschritten. Die auf harten makroökonomischen Daten beruhende Immobilienkonjunktur fällt rasant auf 158,8 Punkte (Vormonat: 169,2 Punkte).

„Die Stimmung in der Immobilienwirtschaft hat sich im August weiter spürbar abgekühlt. Das ist nicht überraschend, da die gesamtkonjunkturelle Talfahrt mittlerweile deutlich sichtbar ist“,

stellt Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge Deutschland, fest.

„Es besteht die Gefahr, dass die deutsche Wirtschaft nach einer Minusrate im zweiten Quartal auch im dritten schrumpft. Nach der gängigen Definition hieße dies, dass Deutschland in eine Rezession geraten könnte.“

Die negative Stimmung im Immobilienmarkt zeigt sich am deutlichsten im Investmentklima, das die Bereitschaft zu Investitionen darstellt. Es sinkt von 69,2 Zählerpunkten auf 57,9. Erstmalig unterschreitet auch das Ertragsklima, der zweite Teilindikator des Immobilien-klimas, den Schwellenwert von 100 Punkten und sinkt von 114,1 auf 98,7 Punkte. Der massive Rückgang um 13,5 Prozent illustriert, dass nun auch Bestandshalter nicht mehr mit steigenden Verkaufserlösen oder Mieten rechnen. Unter den Teilsegmenten bewerten die Marktteilnehmer Wohnimmobilien stabiler als die Bereiche Büro und Einzelhandel. Dennoch unterschreitet das Wohnklima erstmalig die 100-Punkte-Marke.

Immobilienklima August 2008
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  Immobilienkonjunktur 2000 bis Juli 2008
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Unter dem Eindruck der schlechten konjunkturellen Rahmendaten nimmt die auf statistischen Auswertungen (DAX, ifo, DIMAX, Zinsen) basierende Immobilienkonjunktur stark ab. Während im Juli noch 169,2 Zählerpunkte erreicht wurden, liegt der aktuelle Stand bei 158,8 Zählern.

„Für übertriebene Schwarzmalerei besteht dennoch kein Anlass“,

meint Hettrich.

„Denn einige entlastende Faktoren sind bereits absehbar und sprechen im Übrigen auch dafür, dass der bislang nach wie vor sehr solide deutsche Immobilienmarkt bestenfalls vor einem Abschwung, nicht aber vor einem Absturz steht.“

Hettrich weiter:

„So nimmt etwa die Zahl der Beschäftigten weiter zu – langsamer als bisher, aber dennoch stabil. Auch lässt der Inflationsdruck aktuell etwas nach, da die Öl- und Rohstoffpreise sinken. Dies nährt die Hoffnung, dass die Europäische Zentralbank wieder mehr Spielraum für Zinssenkungen hat – was der Immobilienwirtschaft wiederum Auftrieb gäbe.“

Quelle: King Sturge, 26.08.2008