Von Werner Rohmert, Herausgeber „Der Immobilienbrief“
Die Mieten und Preise europäischer Gewerbeimmobilien werden nach Einschätzung des Berufsverband der im Auftrag von Immobilien-Kapitalanlagegesellschaften tätigen Sachverständigen (BIIS) steigen.
Allerdings werden die Entwicklungen geringer ausfallen, als das aktuell nach BIIS-Recherchen die Investoren und Maklerunternehmen ungeachtet der US-Hypothekenkrise immer noch erwarten. Deshalb bewertet der Bundesverband die Erwartungen der Marktteilnehmer zur künftigen Miet- und Preisentwicklung in europäischen Metropolen als zum Teil überzogen. Allerdings seien Investoren weiterhin bereit, Preise zu zahlen, die aus Bewertersicht grenzwertig sind, kommentiert BIIS-Vorsitzender Uwe Ditt die Ergebnisse der aktuellen Studie. Es sei aber auch nicht zu erwarten, dass die US-Hypothekenkrise einen dämpfenden Einfluss auf die kurzfristige Preisentwicklung im Topsegment haben wird. Es bestehe weiterhin ein sehr hoher Anlagedruck, der auf ein nur begrenztes Angebot an erstklassigen Objekten entfällt.
Speziell die von den Marktteilnehmern erwarteten Mietsteigerungen für Büroimmobilien in London, Barcelona und Berlin fallen nach Einschätzung der BIIS-Sachverständigen zu positiv aus. Auch für München (+3,1%) und Hamburg (+2,7%) erwartet der BIIS geringere Mietsteigerungen als die Marktteilnehmer. München bewegt sich jedoch in der Gunst des BIIS hinter Spitzenreiter Oslo und knapp vor Paris. London, Amsterdam und Stockholm sind bereits abgeschlagen. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der zu erwartenden Preisentwicklung. Mit 2,6% belegt München hinter Helsinki (2,9%) und Oslo (3%) Platz 3. Hamburg folgt mit 2,4% auf Platz 4.
Quelle: Der Immobilienbrief, Nr. 151, 19.10.2007