Berlin: Moritzplatz bald neuer Treffpunkt für Kreative

Am 28. November 2008 hat der Liegenschaftsfonds Berlin den Kaufvertrag für das ehemalige Grundstück der Berliner Pianofabrik C. Bechstein (Prinzenstraße 85) und das Nachbargrundstück Oranienstraße 144-148 in Berlin-Kreuzberg beurkundet.

Käufer und Entwickler des Grundstücks ist die „Moritzplatz 1 Entwicklungsgesellschaft mbH", die von der Modulor GmbH und einer Investorengruppe um den Berliner Kaufmann Matthias Koch gegründet wurde. Der Verkauf erfolgte im Zuge einer Direktvergabe und bedarf noch der Zustimmung des Aufsichtsrates des Liegenschaftsfonds und des Abgeordnetenhauses Berlin. Hiernach soll sofort mit den Umbaumaßnahmen begonnen wer-den, deren Finanzierung bereits gesichert ist.

„Das Verkaufsergebnis ist nicht nur für den Liegenschaftsfonds, sondern auch für den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ein großer Erfolg. Dabei wiegt die Tatsache, dass der renommierte Materialgroßhändler Modulor dem Bezirk treu bleibt und hier neue Arbeitsplätze schafft genauso schwer wie die Aussicht, dass das geplante „Themenhaus für professionelle Kreative" den Moritzplatz wieder zu einem lebendigen Treffpunkt für den Kiez macht“, so Holger Lippmann, Geschäftsführer des Liegenschaftsfonds Berlin.

„Wir planen ein Kaufhaus für Kreative, keinen Konsumklotz", sagt Modulor-Geschäftsführer Andreas Krüger. „Ab 2010 werden Handwerker, Künstler und Architekten einziehen. Gemeinsam mit den Partnern werden mehr als 250 Arbeitsplätze geschaffen. Mittelfristig erwarten wir eine Steigerung auf mindestens 400. Mit dem neuen Angebot werden wir die ehemalige Fabrik zu einem lebendigen Stadtteilzentrum und hochattraktiven Anlaufpunkt für die Kreativwirtschaft wandeln. Wir rechnen mit mittelfristig bis zu 2.000 Besuchern pro Tag.“

Das künftige 16.000 m² große Modulor-Haus am Moritzplatz wird ein nahezu vollständiges Angebot an Produkten und Dienstleistungen für professionelle Kreative an einem Ort konzentrieren. Räumlicher Kern dieses Zentrums soll ein ca. 5.000 m² großes Kaufhaus für Kreative sein.

Um diesen „Marktplatz“ gruppieren sich 30 bis 40 Dienstleistungs-, Handels-, Verlags- und Beratungsunternehmen sowie soziale und kulturelle Projekte, die mit ihren Angeboten ebenfalls die Kreativwirtschaft ansprechen. Hierzu gehören z. B. Druckdienstleister, Anbieter ökologischer Baustoffe, hochwertiger Handwerkzeuge oder japanischer Shoji-Wände, (Fach-) Buchhändler, Möbeltischler, Siebdrucker, ein Architekturportal, ein Apple-Store mit Service-Werkstatt, Nähservices, Galerien, Fräs- und Laserservice, Atelierräume usw..

Mit Veranstaltungs- und Workshopräumen, Mietwerkstätten, Showroom- und Präsentationsflächen sowie einem Material-Kompetenzzentrum mit dem Fokus auf Beratungsleistungen für innovative Materialhersteller wird dieses weltweit einmalige Konzept abgerundet.

Der Aufbau-Verlag des Unternehmers Matthias Koch wird ebenfalls im Modulor-Haus untergebracht. Koch hat mit der Übernahme des insolventen Verlags vor wenigen Wochen das traditionsreiche Haus als selbständiges Unternehmen in Berlin erhalten können.

Außerdem ist Koch Geschäftsführer einer Verwaltungsgesellschaft, die auf der Stralauer Halbinsel ein auschließlich privat finanziertes 3-Generationen-Haus errichten lässt, das kurz vor der Fertigstellung steht und bereits vollständig vermietet ist.

Modulor mit derzeitigem Sitz in der Kreuzberger Gneisenaustraße ist ein international tätiges Groß- und Versandhandelsunternehmen mit einem weltweit einzigartigen Angebot an Materialien für Architekten, Designer, Theater/Film/TV, Modemacher, Messebau etc.. Das 1988 als kleines Fachgeschäft gegründete Unternehmen wächst seit Jahren überproportional (20% pro Jahr) und beschäftigt zur Zeit (12/2008) mehr als 80 Mitarbeiter. Stars wie Sir Norman Foster oder Renzo Piano gehören zum Kundenstamm.

Die 1853 in Berlin gegründete C. Bechstein Pianofortefabrik AG hatte seit Ende der 80er Jahre ihren Sitz in dem Gebäude am Moritzplatz, zog aber aus, nachdem die Produktion betriebsbedingt u. a. nach Seifhennersdorf in Sachsen verlagert wurde. Ein Teil der Immobilie wurde von der Firma Visolux genutzt. Seit Beginn 2007 stand das Gebäude leer.

Quelle: Liegenschaftsfonds Berlin

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