Das auf Einzelhandelsimmobilien spezialisierte Makler- und Beratungsunternehmen Kemper’s Jones Lang LaSalle hat den Einzelhandelsstandort Bielefeld untersucht. Mit Spitzenmieten bis zu 100 Euro/m² zählt die Toplage Bahnhofstraße im bundesweiten Vergleich zu den 20 teuersten Standorten. Innerhalb der letzten fünf Jahre sind die Ladenmieten um über 10 Prozent gestiegen. Insgesamt verfügt Bielefeld über ca. 200 Ladenlokale in 1a-Lage.
Davon entfällt etwa die Hälfte auf die Toplage Bahnhofstraße. Die zweite 1a-Lage Niedernstraße stellt eine geeignete Alternative für höherwertige Konzepte dar. Auch als Investment-Standort ist Bielefeld gefragt. In den Spitzenlagen werden derzeit Bruttoanfangsrenditen um 5,7 Prozent erzielt. Die bezogen auf die Stadt nur durchschnittliche Kaufkraft kann Bielefeld durch eine hervorragende Anziehungskraft auf das Umland mehr als kompensieren. In der Achse Osnabrück/Bielefeld/Paderborn ist Bielefeld vor Osnabrück und Paderborn als stärkster Standort zu sehen.
Sehr hohe Flächennachfrage in der Toplage Bahnhofstraße – Mieten erreichen 100 Euro/m²
Boris Wachter, Geschäftsführer Kemper’s Jones Lang LaSalle Hannover: „Die Bahnhofstraße bietet als wichtigste Einzelhandelslage in Bielefeld etwa 90 Ladenlokale, von denen etwa 76 Prozent durch Filialisten belegt sind. Die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen ist sehr gut. Vor diesem Hintergrund sind die Mieten innerhalb der letzten fünf Jahre um über 10 Prozent auf bis zu 100 Euro/m² gestiegen. Allein zwischen 2005 und 2007 legten die Preise um bis zu 10 Euro/m² zu. Für das erste Halbjahr 2009 erwarten wir eine stabile Mietpreisentwicklung auf dem derzeitigen Niveau.“ Bundesweit belegt Bielefeld damit Rang 20 unter den 185 wichtigsten Einzelhandelsstandorten. Das beste Stück der Lage ist im Umfeld der Stresemannstraße zu sehen. Hier hat Peek & Cloppenburg nach einer Erweiterung im vergangenen Jahr neu eröffnet. Gegenüber hat auch SinnLeffers in eine umfassende Renovierung investiert und eine größere Teilfläche von ca. 2.500 m² an den Drogeriemarkt Müller abgegeben. Zuletzt mieteten die Sparda-Bank, der regionale Anbieter Leder Fedeler und O2 Ladenlokale in der Bahnhofstraße. Die Lage bietet ein sehr starkes Angebot im Bereich Junge Mode – fast jeder fünfte Shop ist dieser Sortimentsgruppe zuzuordnen. Auch das Schuhangebot ist mit einem prozentualen Anteil von etwa sieben Prozent sehr gut repräsentiert.
Das zuvor frequenzschwächere Teilstück der Bahnhofstraße oberhalb der Zimmerstraße ist im letzten Jahr etwas gestärkt worden. Mango, Only und dm-Drogeriemarkt haben sich neu angesiedelt. Direkt nebenan hat Deichmann eine 900 m² große Filiale eröffnet.
Niedernstraße durch neue Pflasterung aufgewertet – Spitzenmieten reichen bis 65 Euro/m²
Nach einer schwächeren Phase um das Jahr 2003 hat die Niedernstraße wieder zu alter Stärke gefunden. Die Lage in der Altstadt bietet ein interessantes Angebots-spektrum und hat durch eine neue Pflasterung und gute Gastromieangebote an Aufenthaltsqualität gewonnen. Besonders für höherwertige Einzelhändler stellt die Lage eine geeignete Adresse dar. Etwa drei Viertel der insgesamt 45 verfügbaren Ladenlokale ist an Filialunternehmen vermietet. Mit einem Anteil von fast 17 Prozent bietet die Niedernstraße ein ausgeprägtes Schuhangebot. Unlängst siedelten sich das Schuhlabel Scarpe und der Damenmodefilialist Peter Hahn an. Die Spitzenmieten sieht Kemper’s Jones Lang LaSalle derzeit im vorderen Bereich zwischen Renteistraße und Westfälischer Zeitung bis 65 Euro/m². Im hinteren Bereich erreichen die Mieten in der Spitze etwa 55 Euro/m².
Quelle: Kemper´s Jones Lang LaSalle
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