Düsseldorf: Bürovermietungsmarkt zum Jahresauftakt verhalten

Der Jahresauftakt auf dem Düsseldorfer* Bürovermietungsmarkt ist verhalten. Mit einem Büroflächenumsatz von rund 74.000 m² (rund ein Fünftel unter dem Vorjahreszeitraum) muss das zweitschwächste Ergebnis eines ersten Quartals in den letzten fünf Jahren notiert werden – der 5- bzw. 10-Jahresschnitt ist mit – 35 % bzw. – 16 % deutlich unterschritten. Auch die Anzahl der Vertragsabschlüsse insgesamt hat um fast 30 % abgenommen, am auffälligsten in der Flächenkategorie 250 m² bis 500 m². In dieser Größenordnung schlug eine Halbierung der Anzahl zu Buche. Der größte Deal war mit rund 10.000 m² die Anmietung der Landesbank Hessen-Thüringen im Teilmarkt Kennedydamm, unter den Top 3 folgend die Anmietungen von der RWGW Rheinisch Westfälischer Genossenschaftsverband im Teilmarkt Flughafen (4.200 m²) sowie durch den Messeveranstalter Igedo (ca. 4.000 m²) im Teilmarkt Kennedydamm. „Auch wenn die Zahlen der ersten drei Monate wenig berauschend sind, bleiben wir bei unserer Prognose von Anfang des Jahres“, so Marcel Abel, Niederlassungsleiter Jones Lang LaSalle Düsseldorf.

„Nachfrageüberhänge aus 2012, bis dato eher nur anhand von Abschlüssen in vierstelliger Größenordnungen sichtbar, werden möglicherweise bereits im zweiten Quartal durch Mietverträge auch jenseits der 20.000 m² umsatzrelevant.“ Insofern stehe die 400.000 m²-Marke für das Gesamtjahr 2013 nach wie vor. „Mittelfristig wird auch die Transformation der Düsseldorfer Innenstadt – Kö-Bogen I und II auf der einen Seite, Abriss des „Tausendfüsslers“ sowie die Gestaltung der Schadowstrasse und die Vollendung der neuen U-Bahnlinie bis voraussichtlich Ende 2014 auf der anderen Seite – Gestalt annehmen und weitere Nachfrage generieren.“

Für über die Hälfte des umgesetzten Volumens im 1. Quartal zeichneten drei Branchen verantwortlich. Die Banken/ Finanzdienstleister und unternehmensbezogene Dienstleister kamen nahezu auf denselben Anteil (rund 20%), die Top 3 Branchen-Statistik vervollständigt der Handel mit 13%.

Durch den Umzug von Vodafone wurden mehrere zehntausend Quadratmeter freigesetzt, die unter anderem zu einem Anstieg des Leerstands führten. Das mit 1.400 m² sehr niedrige spekulative Fertigstellungsvolumen beeinflusste den Leerstand dagegen kaum. Die Leerstandsquote ist gegenüber dem Vorquartal um 20 Basispunkte auf 11,2 % angestiegen mit weiter leicht zunehmender Tendenz bis Jahresende.

Während in 2012 aufgrund hochpreisiger Abschlüsse im CBD noch ein Anstieg der Spitzenmiete im Jahresvergleich um 8 % auf 26,00 Euro/m²/Monat zu notieren war, zeigt sie sich über das aktuelle Quartal unverändert. Bis zum Jahresende könnte die Spitzenmiete leicht, um 50 Cent/m²/Monat, zulegen.

Im Gegensatz zum Bürovermietungsmarkt hat der Investmentmarkt in Düsseldorf eine starke Bilanz vorzuweisen. Mit einem Transaktionsvolumen von 760 Mio. Euro wurde eine Größenordnung erreicht, die bereits nach drei Monaten über dem gesamten Vorjahresergebnis liegt. Vervierfacht hat sich das Ergebnis gegenüber dem ersten Quartal 2012 (185 Mio. Euro). „Selten hat eine Immobilientransaktion das Ergebnis in Düsseldorf so geprägt, wie der Verkauf des ,Kö-Bogens‘. Die mit über 400 Mio. Euro größte Einzeltransaktion aller Zeiten in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt hat das Transaktionsvolumen geradezu explodieren lassen, verkörpert darüber hinaus zugleich die dominierenden Anlageziele der Investoren: Core bei der Lage, Core beim Vermietungsstand und Core bei der Qualität“, so Achim Birken, Teamleiter Büroinvestment Jones lang LaSalle Düsseldorf. Damit sei genau das eingetreten, was Anfang des Jahres in Erwägung gezogen wurde: ein big shot im deutlich höheren dreistelligen Millionenbereich könne dafür sorgen, dass das Transaktionsvolumen mit 1,3 Mrd. Euro ein ähnlich hohes Ergebnis wie 2010 erreicht und damit das zweithöchste der letzten zehn Jahre.
Unter den BIG 7 ist Düsseldorf die einzige Stadt, in der sowohl absolut als auch relativ am meisten Geld in Einzelhandel investiert wurde. Auf Büroimmobilien entfielen knapp 250 Mio. Euro, entsprechend einem Anteil von 32%, dem bundesweit niedrigsten.

Unverändert sind die Spitzenrenditen für alle Nutzungsarten geblieben. Für Büroimmobilien bewegten sie sich bei 4,70 %, für innerstädtische Geschäftshäuser bei 4,10 %.