Hotelbranche nur mit leichtem Wachstum in 2008

Von André Eberhard, Chefredakteur „Der Immobilienbrief“

Die europäische Hotelbranche startet schwach ins Jahr 2008 mit einer durchschnittlichen Steigerung bei den Zimmererträgen (RevPAR) von nur 1,1% auf 68 Euro − so die Ergebnisse des aktuellen STR Global HotelBenchmark Survey für die ersten vier Monate 2008. Nach den positiven Wachstumszahlen der letzten Jahre stagniert der Hotelmarkt momentan. Nur die asiatischen und osteuropäischen Wirtschaftsmärkte zeigen Impulse.

Deutschland erzielt aktuell eine durchschnittliche Zimmerauslastung von 59,6% und steigert seinen RevPAR um 4,3% auf 53 Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Düsseldorf glänzt mit einem RevPAR von 81 Euro, was auch der drupa, weltgrößte und wichtigste Messe für die Druck- und Medienindustrie, zuzurechnen ist.

Berlin und Frankfurt behaupten sich weiterhin mit einem durchschnittlichen Zimmerpreis von 89/120 Euro und einer Bettenauslastung von 63,1/62,5%. Durch den starken Euro nehmen, lt. Deloitte, die Zahlen der Besucher aus UK und den USA im europäischen Raum ab. Die weltweite Reiselust ist jedoch ungebrochen und wird insbesondere durch die Emerging Markets weiter angekurbelt.

London hat mit 78,2% die höchste Auslastung. Paris profiliert sich in den ersten Monaten mit einer RevPAR-Steigerung um 16,6% auf 173 Euro. Die Stadt konnte mit Sportveranstaltungen, darunter die Nationale Rugby Meisterschaft, eine Vielzahl von Besuchern anlocken. Die Zimmerauslastung überschritt dabei die 75-%-Marke, die durchschnittliche Zimmerrate erhöhte sich um 10,6% und kletterte auf 229 Euro. Moskau erzielt trotz eingeschränkten Wachstums bei der Zimmerauslastung eine der höchsten RevPARs mit 225 USD ( 28,1%). Direktinvestitionen in Russland werden durch das attraktive Steuersystem und die sehr gute gesamtwirtschaftliche Entwicklung begünstigt und fördern den Ausbau des russischen Hotelmarkts. Die türkische Hauptstadt Ankara gewinnt weiterhin an Bedeutung und erwirtschaftet durchschnittlich 79 USD pro Zimmer (35,4%). Das türkische Kultur- und Tourismusministerium verfolgt parallel dazu das ambitionierte Ziel, bis 2023 eines der fünf weltweit meistbesuchten Reiseziele zu werden.

Quelle: DIB, Nr. 170, 11.07.2008

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