Immobilienbranche plant wenig Personalabbau

Die Sonderauswertung des King Sturge Immobilienkonjunktur-Index zeigt, dass die 1.000 befragten Marktakteure im Jahresverlauf ihr Humankapital sehr schätzen und vergleichsweise wenig Personalabbau planen. Während die Personalentwicklung im Februar 2008 noch bei 132,6 Indexpunkten lag, das Gros der Unternehmen insofern eine expansive Personalstrategie erwartete, verliert diese Einschätzung im Verlauf 50,8 Punkte und nimmt im Januar 2009 nur noch 81,8 Punkte ein. Die befragten Panel-Teilnehmer gehen jedoch nur in Härtefällen von einer konsolidierenden Personalpolitik aus.

„Dementsprechend steht eine nachhaltige Personalstrategie an Stelle kurzfristiger Kosteneinsparungen klar im Fokus vieler Entscheider“,

stellt Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge Deutschland, fest. Einmal mehr zeige sich, dass Immobilien nicht nur eine vergleichsweise sichere Asset-Klasse seien, sondern dass die Immobilienbranche als wichtiger volkswirtschaftlicher Faktor auch vergleichsweise sichere Arbeitsplätze biete.

„Daraus ließe sich ohne weiteres herleiten, dass der Immobilienwirtschaft durchaus mehr Beachtung durch politische Instanzen gewidmet werden sollte“, so Hettrich weiter.

Die befragten Immobilienexperten schätzen die Entwicklung des Personals besser ein als die von Umsatz und volkswirtschaftlicher Lage. Die Umsatzerwartungen fielen um 71 Punkte, von 150,4 Indexpunkten im Januar 2008 auf 79,4 Punkte im Januar 2009. Dass bereits im Februar des vergangenen Jahres die ersten rezessiven Tendenzen auftraten, zeigt die Einschätzung der volkswirtschaftlichen Lage. Sie lag im Februar 2008 mit 95,5 Punkten bereits unter dem Schwellenwert von 100, was auf eine negative Erwartungshaltung hinweist. Im Jahresverlauf fiel die Einschätzung der konjunkturellen Entwicklung rasant um 83,3 Punkte auf 12,2 im Januar 2009. Seit dem Tiefpunkt der Konjunkturerwartung im November 2008 (7,3 Punkte) hat die Abschwungsgeschwindigkeit nachgelassen. Im Januar 2009 verzeichnet die Einschätzung des Umsatzes eine leichte Aufwärtsbewegung. Ob sich diese Klimaaufhellung fortsetzen wird, zeigt sich erst in der Zukunft.

Die relativ geringe Schwankung in der Beurteilung der Personalentwicklung stellt die Stabilität personeller Strukturen dar. So nimmt die Einschätzung der Entwicklung des Humankapitals im Betrachtungszeitraum 16 Volatilitätspunkte ein, die Umsatzerwartungen hingegen 24 Volatilitätspunkte. Insofern zählen auf lange Sicht erfahrene, gut vernetzte Immobilienexperten mehr als ad hoc realisierte Cost-Cutting-Effekte.

Denn:

„Der demografische Wandel wird langfristig zu einem Mangel an qualifizierten Fachkräften führen“,

konstatiert Hettrich. Dem wirke die Branche schon heute durch gute Ausbildungs- und Qualifizierungssysteme entgegen. Diese Anstrengungen sollten auf keinen Fall nachlassen und müssten in der Branche auch weiterhin entsprechend gefördert werden.

„Schließlich sind gut ausgebildete und erfahrene Mitarbeiter im Hinblick auf die wachsende Dynamik, Internationalität und Komplexität der Real Estate Branche entscheidend für den Erfolg des einzelnen Unternehmens und schlussendlich auch für den Standort Deutschland“,

prognostiziert Hettrich.

gi24/King Sturge

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