Immobilienwirtschaft fordert Finanzierungslösungen

Immobilienwirtschaft fordert Finanzierungslösungen – Öffnung des KfW-Sonderprogramms für Bereich Wohnimmobilien wichtig.

Die Immobilienwirtschaft steht vermehrt vor Finanzierungsproblemen. Dies machte Walter Rasch, Präsident des BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, Spitzenverband der privaten Immobilienwirtschaft, heute angesichts des von der Bundeskanzlerin einberufenen „Konjunkturgipfels“ in Berlin deutlich. „Für rund 35 Prozent unserer Unternehmen haben sich die Zinskonditionen merklich verschlechtert. 30 Prozent berichten sogar von massiven Problemen, überhaupt Projektfinanzierungen zu erhalten. Eine Kreditklemme herrscht bei Projektvolumina ab 15 Millionen Euro“, erläuterte der BFW-Präsident.

Er monierte, dass zu dem Spitzentreffen von Politik und Wirtschaft die Immobilienwirtschaft nicht geladen wurde: „Die Immobilienwirtschaft stellt mit einer Wertschöpfung von fast 390 Milliarden Euro bzw. fast 19 Prozent eine der größten Branchen in Deutschland dar – deutlich größer etwa als Fahrzeugbau, der Maschinenbau oder der Handel“, so Rasch. „Es ist nicht zu verstehen, dass ein derart wichtiger Wirtschaftszweig der sich zudem bislang als Stabilisator in der Krise erwiesen hat, bei den Gesprächen ausgeklammert wurde. Dabei wurde die Bedeutung der Branche erstmals explizit in einem Koalitionsvertrag hervorgehoben. Eine Konsequenz zieht die Politik jedoch daraus nicht.“

Die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft müsse sich in der aktuellen Situation aufgrund ihres strukturbedingten hohen Fremdfinanzierungsanteils darauf verlassen können, dass Finanzierungen auch in Zukunft möglich bleiben. Sie seien Voraussetzung für Investitionen und Arbeitsplätze. Rasch schlug vor, das KfW-Sonderprogramm 2009 zur Kreditsicherung auch für Unternehmen zu öffnen, die im Bereich Wohnimmobilien tätig sind. Bislang können Wohnungsunternehmen das auf zwei Jahre (bis Ende 2010) angelegte Kredit- und Bürgschaftsprogramm der Bundesregierung in Höhe von 115 Milliarden Euro nicht nutzen. „2009 wurden nur knapp zehn Prozent des zur Verfügung stehenden Sonderprogramm-Volumens angefordert. Das zeigt, dass das Programm an den Zielgruppen zum Großteil noch vorbeigeht“, sagte Rasch und mahnte entsprechende Nachbesserungen an.

Nach Erhebungen des BFW verzeichnen fast alle Bauträger (96,67 %) einen Fremdkapitalanteil von über 75 Prozent. Ebenfalls traditionell hoch ist der Fremdkapitalanteil bei Projektentwicklern (61,90 % mit einem Fremdkapitalanteil von über 75 %). (Gi24/BFW)

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