IVG Immo-Aktie: WestLB sieht drastische Unterbewertung

Von Hans Christoph Ries, Finanzjournalist/Investmentanalyst (DVFA)

Das Sentiment für deutsche Immobilienwerte ist am Boden. Investoren meiden die Titel, was zu markanten Kursverlusten geführt hat. In der Konsequenz notieren fast alle Immobilienaktien deutlich unter ihrem net asset value. Das Gros der Anleger befürchtet offenbar nachgebende Immobilienpreise und ein sich abschwächendes Geschäft. Eine Minderheit sieht hingegen Übertreibungstendenzen im Abwärtstrend. Hierzu zählen die Analysten der WestLB, die den fairen Wert der IVG Immobilien-Aktie von 27 auf 29 Euro anheben und ihre Kaufempfehlung für das Papier bekräftigen. Gegenüber dem aktuellen Börsenkurs ist das ein Plus von mehr als 70%. Für einen Wert im MDAX ist das wahrlich eine Hausnummer. Es bleibt abzuwarten, welches Lager vom Markt recht bekommt.

Als Begründung für die Anhebung der Bewertung führen die Experten der Landesbank an, dass die Bonner Immobiliengesellschaft einen besseren Preis für das zum Verkauf stehende Kavernengeschäft erwarten kann. Der Verkauf der Sparte werde sich daher positiv auf den Gewinn pro Aktie sowie den Nettoinventarwert auswirken und erhöhe damit das Kurspotential der Aktie.

Auch wenn die Analysten den Kavernen-Deal bislang in ihren Schätzungen nicht berücksichtigt haben, erhöhen sie ihre Gewinnprognosen für 2008 und 2009 von -1,59 auf -0,47 bzw. von 2,05 auf 2,38 Euro je Aktie und begründen dies mit niedrigeren Abschreibungen und der neuen Unternehmensguidance.

Quelle: DIB, Nr. 168, 13.06.2008