London: Deutsche zählen zu den größten Investoren

Von André Eberhard, Chefredakteur „Der Immobilienbrief“

Die deutschen Investoren sind zurück im Vereinigten Königreich. Allein in Central London lag das von ihnen generierte Transaktionsvolumen in den ersten 5 Monaten 2008 mit 878 Mio. Euro bereits deutlich höher als in den zwölf Monaten des Vorjahres (647 Mio. Euro). 

Im Einjahresvergleich (Januar bis einschließlich Mai) notierten in Central London 2008 neun Transaktionen gegenüber nur drei in 2007. Mit einem Anteil von 19 % des Transaktionsvolumens sind die Deutschen im laufenden Jahr damit stärkster ausländischer Player, gefolgt von Investoren aus Kuwait und Irland. Vor allem Bürogebäude haben es deutschen Anlegern wie Pramerica, DEKA, HansaInvest, Real I.S. oder auch den offenen Immobilienfonds der Credit Suisse angetan. Im Gegensatz zu den ersten 5 Monaten 2008 waren lt. Jones Lang LaSalle, deutsche Investoren in den letzten beiden Jahren auf Grund der sehr hohen Kaufpreise für Primeobjekte verhalten im UK-Markt unterwegs. Die Nettoanfangsrenditen lagen im West End Anfang 2007 noch bei rd. 4% und in der City bei 4,25%. Durch Währungssicherung und die gegenüber der Euro-Zone um bis zu 100 Basispunkte höheren FK-Kosten rechneten sich Investments in UK so nicht oder nur selten.

Die Spitze des Immobilieninvestmentzyklus’ vor einem Jahr fiel zusammen mit dem Ausbruch der Finanzmarktkrise. Seither sind die Preise um fast ein Drittel gefallen. Mittlerweile liegen die Renditen für Topobjekte in der Londoner City bei 5,75%. Sogar 6% werden mittlerweile schon wieder erreicht. Die bei gutem Mittelzufluss und mit Milliarden Euro aus Verkäufen gut mit Eigenkapital gefüllten Kassen ermöglichen deutschen Investoren jetzt antizyklisches Investment. Für sie rechnen sich Investments nun aufgrund des angepassten Renditelevels trotz hoher Zinsen wieder. Deutsche Investoren kaufen auf mittel- bzw. langfristige Sicht Immobilienwerte, die lt. JLL gerade in Central London nach Abarbeitung der Krisefolgen wieder steigen werden.

Quelle: DIB, Nr. 169, 27.06.2008

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