Wien: IMMOFINANZ / IMMOEAST-Gruppe reagiert auf Turbulenzen an den Finanzmärkten

Die Aktien der IMMOFINANZ AG und der IMMOEAST AG haben in den vergangenen Tagen massiv an Wert verloren. Diese Entwicklung war von Spekulationen, insbesondere zu den Aspekten der Liquidität der Gesellschaften, des Finanzbedarfs aus Entwicklungsprojekten und der Werthaltigkeit der Finanzveranlagungen der Gesellschaften begleitet, die offenbar sowohl Auslöser, als auch Folge des Kursverfalls waren. Auch die in das veröffentlichte Ergebnis der IMMOEAST eingeflossenen bilanztechnischen Währungseffekte haben, obwohl wirtschaftlich irrelevant, Verunsicherung ausgelöst.

Die Vorstände beider Gesellschaften haben auf die bereits seit längerem bestehenden und nun deutlich verschärften globalen Turbulenzen auf den Finanz- und Kapitalmärkten reagiert und bereits vor einiger Zeit Maßnahmen eingeleitet bzw. teilweise bereits abgeschlossen, um die Liquidität der Gesellschaften dauerhaft zu sichern

Zu diesen Maßnahmen gehören umfangreiche Kürzungen bei der Entwicklungstätigkeit und der Verkauf einzelner Bestandsobjekte.

Auf Ebene der IMMOEAST werden die Developments mit offenen Baukosten von ca. 4,4 Mrd. Euro umfassend um zumindest 2,0 Mrd. gekürzt werden. Dies erfolgt dadurch, dass weitere Bauphasen bei Entwicklungsprojekten auf absehbare Zeit nicht in Angriff genommen werden, Projekte im Planungsstadium nur bis zum Stadium der Baureifmachung fortgeführt werden und in Einzelfällen auch Developments eingestellt werden. Diese Maßnahmen umfassen Developments in allen Regionen, insbesondere in Rumänien.

Ebenso wird das Verkaufsprogramm konsequent weiter geführt. Aktuell befinden sich Objekte mit einem Immobilienvermögen von rund 400 Mio. Euro in konkreten Verhandlungen.

Vergleichbare Maßnahmen werden auf Ebene der IMMOFINANZ umgesetzt. Geplante Entwicklungsprojekte werden auf ihre Realisierbarkeit im aktuellen Marktumfeld hin geprüft, auch hier sind Verschiebungen und Einstellungen beabsichtigt. Im Rahmen des aktiven Asset Managements wurden in den vergangenen Monaten bereits Portfoliobereinigungen vorgenommen, die konsequent fortgesetzt werden. Konkret werden im Bereich der IMMOAUSTRIA und IMMOWEST Verkaufsverhandlungen über ein Gesamtvolumen von 400 Mio. Euro geführt.

Damit sind alle Maßnahmen getroffen, die aus heutiger Sicht notwendig sind, um die langfristig positive Entwicklung der Gesellschaften zu sichern. Zusätzlich sollten kurzfristig bereits umgesetzte Maßnahmen wie die Internalisierung des Managements sowie der Erwerb der Immobiliensparte der Constantia Privatbank weitere positive Effekte auf Ergebnis und Kennzahlen der Gesellschaften haben. Auch die planmäßige Rückführung des Kredites der IMMOEAST an die IMMOFINANZ, die binnen der kommenden 12 Monate 400 Mio. Euro an Rückzahlungen vorsieht, ist bei Umsetzung der Maßnahmen gewährleistet.

Der Großteil des im 1. Quartal bei der IMMOEAST ausgewiesenen Verlustes ist auf Währungseffekte zurückzuführen, die aus der Aufwertung der meisten osteuropäischen Währungen im Berichtszeitraum (zwischen 5 Prozent und 9 Prozent gegenüber dem Euro). Diese Effekte sind rein bilanztechnischer Natur und entstehen auf Grund der Tatsache, dass die Buchhaltungen in der jeweils lokalen Währung geführt werden. Es handelt sich dabei aber um keine reale Wertminderung, da Mieten in der Regel in Euro bzw. in Russland in USD vereinbart werden und sowohl Ankaufs- als auch Verkaufstransaktionen ausschließlich in diesen beiden Währungen stattfinden.

Die IMMOFINANZ hat bei Lehman Brothers keine Mittel veranlagt. Die einzigen Geschäftsverbindungen zu der Gruppe sind ein Kredit der IMMOFINANZ in Höhe von 54 Mio. Euro bei Lehman und die Wohnbaugesellschaft Adama, an der die IMMOFINANZ rund 32 Prozent und ein Lehman-Fonds rund sechs Prozent halten.

Quelle: Immofinanz AG, 19.09.2008