Zu viele Bordelle führen zu Abwertung eines Gewerbegebiets

Das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz in Koblenz hat der Ansammlung mehrerer Bordellbetriebe in einem Gewerbegebiet einen Riegel vorgeschoben, da nach Auffassung des Gerichts die Existenz zu vieler Bordelle das Gewerbegebiet abwerten würden.

Im vorliegenden Fall, darf im Gewerbegebiet südlich des Doms zu Speyer ein weiterer Bordellbetrieb nicht verwirklicht werden. Der Kläger, Inhaber eines in dem Gewerbegebiet liegenden Bordellbetriebs, begehrte die baurechtliche Zulassung eines weiteren Betriebs dieser Art in dem Gebiet. Dies lehnte die Stadt Speyer zur Verhinderung einer Mehrzahl solcher Betriebe ab. Vor dem Verwaltungsgericht war die Klage erfolglos. Das Oberverwaltungsgericht hat den Berufungszulassungsantrag des Klägers gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts abgelehnt.

Die Zulassung eines weiteren Bordellbetriebs widerspreche dem Charakter des Gewerbegebiets. Aufgrund der in der Nähe bereits vorhandenen zwei Prostitutionsbetriebe käme es zu einer Konzentration dieser Nutzungsart, die das Gebiet negativ verändere. Denn die Konzentration von Einrichtungen des Sex-Gewerbes führe erfahrungsgemäß zu einer Gebietsabwertung („trading-down-Effekt“). Es bestehe die Gefahr, dass das Gewerbegebiet sich für die ansonsten dort zulässigen Nutzungen in der Zukunft als unattraktiv erweise (Beschluss vom 27. August 2009, Aktenzeichen: 8 A 10480/09.OVG).

(Gi24/uk, Quelle: Pressemitteilung Nr. 39/2009 des OVG Koblenz v. 10.09.2009)

 

 

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