Atisreal, CBRE, JLL – Berliner Büromarktabsatz verliert, aber bleibt im Bundesdurchschnitt

Auch der Berliner Büromarkt hat sich im vergangenen Jahr gut gehalten. Atisreal, CB Richard Ellis und Jones Lang LaSalle haben aktuelle Zahlen zu Berlin vorgelegt. Wir haben Sie Ihnen in der Tabelle gegenüber gestellt. Der Flächenumsatz ging laut Atisreal und JLL um 6,4 bzw. 6,5% gegenüber 2007 zurück. Nach rund 500 000 Quadratmetern in 2007 wurden nur noch etwa 470 000 Quadratmeter vermietet. CB Richard Ellis sieht dagegen einen deutlichen Einbruch von knapp 14%.

Für 2008 ist das Zahlenwerk ähnlich, jedoch hat CBRE in 2007 einen deutlich höheren Wert von 525 000 Quadratmeter Flächenabsatz ermittelt. Anmerkung: Wie immer spielen in diesem Vergleich natürlich Aspekte der regionalen und zeitlichen Zuordnung ebenso eine Rolle wie die Qualität der Erfassung.

Es ist der deutschen Statistik, die sonst immer noch jeden Ochsen beim Vornamen kennt, immer noch nicht gelungen, überhaupt ein immobilienwirtschaftliches Zahlenwerk zu erstellen. Gleichzeitig ist es der Immobilienwirtschaft noch nicht gelungen, einheitliche Definitionen festzulegen. Wettbewerbsgründe spielen hier sicherlich eine Rolle. In der Interpretation sind damit aber nur Trendvergleiche möglich. Und hier herrscht in Bezug auf Berlin weitgehende Übereinstimmung. Atisreal hat einen Umsatzrückgang von 6,4% ermittelt, der nicht weit vom Bundesdurchschnitt der AR-Kennzahlen von 5,2% abweicht.

Eine ausführliche Analyse des gesamtdeutschen Zahlenwerks von Atisreal finden Sie in "Der Immobilienbrief" auf Seite 7. Der Büroleerstand dürfte in Berlin um ein knappes halbes Prozent auf etwa 8-9% zurückgegangen sein. Die Spitzenmiete hat sich bei etwa 22 Euro gehalten bzw. ist nach den Dezemberrecherchen von JLL sogar von 21 auf 22 Euro gestiegen. Die Interpretation dieser Werte wird jedoch dadurch erschwert, dass keine Informationen über den Wert sogenannter Incentives wie mietfreie Zeiten, Umzugsbeihilfen oder Mieterausbauten auf Vermieterkosten, die leicht zwischen 15 und 25% eines Mietbarwertes ausmachen können, erhältlich sind.

Die im Maklerzahlenwerk angegebenen Nominalmieten sind dementsprechend stark geglättet, da in Abschwungphasen zunächst einmal die Incentives voll ausgeschöpft werden, bevor die Nominalmieten gesenkt werden und entsprechend in Aufschwungphasen zunächst die Incentives abgebaut werden bevor nominale Mietsteigrungen durchgeführt werden können.

Fazit "Der Immobilienbrief Berlin“: Wie auch im bundesweiten Schnitt hat sich Berlin im vergangenen Jahr gut gehalten. Das ändert aber nichts daran, dass im zweiten Halbjahr nach Backgroundinformationen bereits deutliche Vermietungsschwierigkeiten erkennbar waren. Das Zukunftsbild ist nicht einheitlich. Insider erwarten für das kommende Jahr eine durchaus schmerzhafte Entwicklung. Die Frage ist, wie sich die neu strukturierten Unternehmen in den neuen Bundesländern halten. Nach Ansicht von Wolfgang Lis, Chef der LBS Immobilien GmbH, Potsdam, (siehe Artikel unten) sind die Unternehmen in den neuen Ländern weniger konjunkturempfindlich als in den alten Ländern. Das stützt dann nicht nur den Wohnungsmarkt sondern auch den in Berlin ansässigen Dienstleistungsbereich. Damit könnte sich Berlin sogar vergleichsweise tapfer in den nächsten beiden Jahren schlagen.

Quelle: DIB – Berlin, Nr. 1

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