Düsseldorfer Bürovermietungsmarkt im 3. Quartal 2008

Ein ambivalentes Bild gab nach Mitteilung von Jones Lang LaSalle der Düsseldorfer Bürovermietungsmarkt* zur Jahresmitte ab: prächtige Umsatzzahlen für die ersten sechs Monate insgesamt, aber bereits ein deutliches Nachlassen im Volumen in den Monaten April bis Ende Juni. Das hat sich auch im dritten Quartal fortgesetzt. Ein weiterer Rückgang (auf 84.000 m²**; im Jahresvergleich sogar 31 % weniger) und deutlich weniger Mietvertragsabschlüsse führten zu einem Dreivierteljahresergebnis von 315.000 m².

Auf die Top 5 Standorte im Stadtgebiet (City, Nord, Linksrheinisch, Flughafen und Hafen) entfiel dabei ein Anteil von 60%.

„An dem Volumen gibt es eigentlich zunächst mal nichts zu mäkeln: Dem Minus von 3 % gegenüber den ersten neun Monaten in 2007, steht ein sattes Plus von 37 % für den 5- und 10-Jahresvergleich gegenüber. Das weist den Markt als intakt aus – derzeit zumindest“,

so Marcel Abel, Leiter des Jones Lang LaSalle Büros in Düsseldorf.

„Die blauen Augen werden erst noch kommen“.

Derzeit spielt die Zeit für den Vermietungsmarkt. Die Auswirkungen der Finanzmarktturbulenzen und die insgesamt wirtschaftlichen Eintrübungen machen sich zeitverzögert bemerkbar.

„Zu befürchten ist ein recht deutlicher Einbruch im kommenden Jahr, denn wenn die übrig gebliebenen großen Mietvertragsabschlüsse jenseits der 10.000 m² in diesem Jahr durch sind, dann heißt es 2009 erst mal wieder kleine Brötchen backen. 2008 wird statistisch also alles noch einmal mal gut gegangen sein – mit einem Jahresumsatzvolumen von bis zu 400.000 m² auch noch weit über dem Durchschnitt der letzten Jahre.“

Vorbei mit gewohnten Zahlen ist es schon bei den Fertigstellungen. Lag das Volumen in den vergangenen vier Jahren zwischen 79.000 und 124.000 m², stehen dieses Jahr insgesamt rund160.000 m² an, aller dings nur 27.000 m², die noch nicht vermietet oder eigen genutzt sind. 2009 prescht die Zahl nach oben: 346.000 m² , das höchste, jemals registrierte Fertigstellungsvolumen in der nordrhein-westfälischen Landeshautstadt, von denen derzeit 40 % weder vorvermietet noch Eigennutzer gehören, also dem Markt als vermietbare Fläche zur Verfügung stehen. Das wird auch die Leerstandsquote von 10,5 % Ende September nur noch bis Ende des laufenden Jahres unter der 11 % -Marke halten.

„Für die Mietpreise ist in der genannten Ist-Situation, aber vor allem wegen des Unwohlseins beim Blick nach vorn eine zunehmende Bereitschaft zu spüren, wieder mehr auf Heller und Pfennig zu achten: Lage ist wichtig, aber beim Preis werden selbst bei den Großen keine Augen mehr zugedrückt“.

Der für den Markt charakteristische Spitzenmietpreis ist bei 22,50 Euro geblieben. Daran wird sich auch bis Ende des Jahres nichts mehr ändern. Jeder dritte Mietvertrag wurde zwischen 12 und 15 Euro/m²/Monat abgeschlossen. 

*Düsseldorfer Stadtgebiet sowie Erkrath, Hilden, Ratingen und Neuss. **Nach JLL Definition fließt die Vertragsverlängerung von Nokia im gleichen Gebäude nicht in die Umsatzstatistik ein, nur Expansionen und Umzüge werden als Umsatz gewertet.

Quelle: Jones Lang LaSalle