Gutes erstes Quartal für die Fondsszene – Entwarnung?

Von André Eberhard / Werner Rohmert. Geschlossene Fonds hatten es im letzten Jahr schwer. Trotzdem herrschte Optimismus bei den Initiatoren für 2009. Die erwartete Renaissance der Immobilie war der Grund. In der vergangenen Woche bestätigten die Researcher von Banken und Feri auf der Platow Wealth Management Tagung und der Feri Frühjahrstagung die wieder zunehmende Bedeutung von Real Assets – voran die Immobilie – für die Kapitalanlage. Sicherheitsbedürfnis und geringere Attraktivität der Alternativanlagen sind die Gründe.

Zweimal in einer Dekade wurde Aktienkapital verbrannt. Umso interessanter sind die Platzierungsergebnisse des ersten Quartals. Das Fondsvolumen platzierter geschlossener Immobilienfonds im ersten Quartal 2009 hat um 38% gegenüber 2008 zugelegt. Während von Januar bis März 2008 13 neue Immobilienfonds auf den Markt kamen, sind es in diesem Jahr bereits 26. Das prospektierte Eigenkapital geschlossener Immobilienfonds am Gesamtangebot stieg von 17% im ersten Quartal 2008 auf 29% im ersten Quartal 2009. Inflationsangst und Sicherheitsbedürfnis schlagen durch. Bonitätsstarke Mieter in einer guten Immobilie werden vom Anleger bevorzugt.

Eine Vertriebsbefragung von Feri ergab, dass bei über 66% der Befragten die Platzierungsergebnisse bei deutschen Immobilienfonds deutlich über deren Erwartungen lagen. 80% erwarten sogar, dass bei deutschen Immobilienfonds in diesem Jahr deutlich mehr Eigenkapital platziert werden kann als im letzten Jahr. Auf der Verliererseite stehen Schiffsbeteiligungen, Lebensversicherungsfonds, Private-Equity und USA Fonds. Aber nicht nur Immobilienfonds könnten zu den Gewinnern in diesem Jahr zählen. Auch New-Energy Fonds rücken bei Anlegern immer mehr in den Fokus. Im ersten Quartal 2009 konnte der Anteil von 3% im Vorjahr auf 7% ausgebaut werden. Das Fondsvolumen stieg im gleichen Zeitraum um 19% auf 261,9 Mio. Euro.

In der Vergangenheit waren vor allem Windfonds am Markt platziert. Miese Performance, unterschätzte technische Probleme und optimistische Windgutachten sorgten für schlechtes Image. Solaranlagen bestimmen heute das Bild bei New-Energy Fonds. 58% des Marktes wird von ihnen beherrscht. Solarfonds bieten den Vorteil gegenüber Windanlagen, dass der Einfluss der Wetterentwicklung bei Solar geringer ist als bei Wind und die mechanische Abnutzung geringer ist. Bei Anlegern verschiebt sich generell derzeit vor allem das Chance-Risiko Profil hin zu mehr Sicherheit, Transparenz und Nachhaltigkeit.

gi24/DIB, Nr. 191

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