Jones Lang LaSalle Hotels: Globales Volumen in Hotelinvestment rückläufig

Weltweit wurde laut Jones Lang LaSalle Hotels im ersten Halbjahr 2008 ein Hotelinvestmentvolumen von 13,9 Mrd. US-Dollar erzielt. Das ist im Einjahresvergleich ein Rückgang von 76 %. Amerika weist das stärkste Minus (- 81 %) aus, ist aber mit einem Volumen von 6 Mrd. US Dollar stärkste Region geblieben. Asien-Pazifik und EMEA (Europe, Middle East, Africa) folgen mit Rückgängen von 67 % bzw. 59 %.

„Gemessen am Hotelinvestmentvolumen der beiden vergangenen Jahre – dem Rekordjahr 2007 mit 113 Mrd. US-Dollar und 2006 mit 72,5 Mrd. US-Dollar – werden wir 2008 ein deutlich niedrigeres Transaktionsniveau sehen“,

so Christoph Härle, bei Jones Lang LaSalle Hotels Managing Director der Global Hotel Capital Group.

„Unsere aktuelle Studie Hotel Investor Sentiment Survey (HISS) zeigt aber eine weltweit weiterhin optimistisch gestimmte Hotelinvestorenklientel. Allerdings müssen sich die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern gerade vor dem Hintergrund der angespannten Finanzmarktsituation weiter annähern. Derzeit liegt das Käufer:Verkäufer-Verhältnis noch bei 4:1. Die erwartete Abschwächung der Performance auf den Hotelmärkten wird aber zu einer Anpassung auf Verkäuferseite führen“.

Die Assetklasse Hotelimmoblie hat in den letzen Jahren deutlich an Profil und Bedeutung gewonnen. Investoren sind heute wesentlich vertrauter mit den Eigenheiten des Hotelinvestmentmarktes; die Transparenz hat zugenommen. Darüber hinaus hat sich der Investorenkreis erweitert, Kapital kommt beispielsweise verstärkt aus Russland oder dem Nahen Osten.

Große Transaktionen bleiben aus

Ein Großteil der Transaktionen (rund 84 %), die im ersten Halbjahr 2008 abgeschlossen wurden, lag unter jeweils 100 Mio. US-Dollar. Die das Rekordjahr 2007 charakterisierenden Mega-Transaktionen mit jeweils über 1 Mrd. US-Dollar – 12 Portfoliodeals sorgten allein im ersten Halbjahr für ein Volumen von rund 30 Mrd. US Dollar – sind im laufenden Jahr so gut wie ausgeblieben. Nur ein Verkauf in Europa lag über dieser Marke. Das Private Equity Unternehmen CapMan erwarb für 805 Mio. Euro (ca. 1,2 Mrd. US Dollar) ein Portfolio mit 39 Hotels in Finnland (38 Hotels) und Schweden (1 Hotel). Verkäufer war NEPR – Northern European Properties, ein britisches Immobilieninvestmentunternehmen.

Während in den vergangenen Jahren Private Equity Unternehmen als Käufer auf dem Hotelinvestmentmarkt dominierten, fielen bis zur Jahresmitte 2008 vor allem die Aktivitäten von Hotelgesellschaften auf. Sie stehen auf Käuferseite für einen Anteil von 22 % des globalen Hotelinvestmentvolumens, entsprechend rund 3,1 Mrd. US-Dollar. Projektentwickler und Investmentfonds kommen auf einen Anteil von jeweils etwa 12 % und auf private Investoren entfallen ca. 8 % des gesamten Transaktionsvolumens.

„Diese Zusammensetzung der Anlegerklientel zeigt, dass Transaktionen mit hoher Fremdkapitalfinanzierung derzeit out sind und Investoren mit höherer Eigenkapitalquote dominieren. Eine starke Nachfrage mit stabilen Kaufpreisen sehen wir weltweit nach wie vor bei 1A Hotelimmobilien, d.h. mit internationalem Standard in guten Lagen. Eine wachsende Nachfrage deutet sich für Russland und die Türkei an, aber auch für Länder wie Thailand oder Vietnam. Für diese Länder wird eine weiterhin stabile Performance erwartet, zudem gewinnen diese Hotelmärkte an Transparenz“.

Quelle: Jones Lang LaSalle Hotels, 31.07.2008