KfW Bankengruppe unterzeichnet Vertrag mit Lone Star zur Veräußerung ihrer Anteile an der IKB

Der Präsidialausschuss des Verwaltungsrats der KfW Bankengruppe hat in seiner Sitzung am 20. August beschlossen, dem Verwaltungsrat der KfW zu empfehlen, die IKB-Anteile der KfW an Lone Star zu verkaufen. Der Vorstand der KfW Bankengruppe sowie Lone Star unterzeichneten in Frankfurt am Main einen entsprechenden Kaufvertrag.

Danach erwirbt Lone Star den gesamten Anteil der KfW an der IKB in Höhe von rund 90,8 %. Damit hat die KfW Bankengruppe den entscheidenden Meilenstein zur Beendigung der Rettung der IKB und zur Veräußerung ihrer Anteile an der IKB Deutsche Industriebank AG an einen privaten Investor erreicht. Der Verkaufsprozess einschließlich der Auswahl des Käufers wurde von der KfW in Abstimmung mit dem Präsidialausschuss der KfW geführt. Der Verkauf bedarf noch der Zustimmung des Verwaltungsrats der KfW sowie weiterer Genehmigungen, etwa durch die BaFin und die Europäische Kommission. Das Closing des Vertrags wird bis Oktober 2008 erfolgen.

Mit dem geschlossenen Kaufvertrag erzielt die KfW einen angemessenen positiven Kaufpreis unter Berücksichtigung einer Verständigung über die Risikoteilung bei bestimmten Portfolio- und Rechtsrisiken; u.a. erwirbt die KfW einen kleineren Teil des On-Balance Portfolios der IKB als bisher geplant. Darüber hinaus bringt Lone Star weiteres Eigenkapital in die IKB ein. Zu weiteren Details des Kaufvertrages vereinbarten beide Vertragsparteien Stillschweigen.

Die bilanziellen Gesamtbelastungen aus der IKB-Krise für die KfW zum 31. Dezember 2007 beliefen sich auf 7,2 Mrd. EUR. Mit Abschluss der Transaktion werden weitere bilanzielle Belastungen für die KfW entstehen, die aber nach aktueller Bewertung nicht mehr als 10% der vorgenannten Kosten aus den Rettungsmaßnahmen betragen. Der Sprecher des Vorstands der KfW Bankengruppe, Wolfgang Kroh, unterstrich, dass mit der nun gefundenen Lösung die zentralen Ziele der Rettungsaktion für die IKB erreicht worden sind. Ein Zusammenbruch der IKB konnte verhindert und die IKB als Mittelstandsbank erhalten werden. Der deutsche Finanzplatz wurde stabilisiert und erheblicher volkswirtschaftlicher Schaden abgewendet.

„Um die Ziele der IKB-Rettung zu erreichen, hat die KfW außergewöhnliche Belastungen auf sich genommen, sich aber nicht übernommen. Wir stehen weiterhin auf einer soliden finanziellen Basis. Wichtig ist für uns, dass wir das Kapitel IKB-Rettung nun abgeschlossen haben. Unüberschaubare Risiken in Bezug auf die IKB existieren für uns nicht mehr. Wir können uns nun wieder voll auf unsere Aufgabe als Förderbank konzentrieren“,

so Kroh.

„Die Entscheidung des KfW-Präsidialausschusses unser Angebot anzunehmen, ist ein großer Erfolg für Lone Star. Wir freuen uns auf die anstehende Aufgabe, Kapital, Expertise, Zeit und all unsere Kraft einzusetzen, die IKB auf einen nachhaltigen Kurs langfristiger Wertsteigerung zu bringen. Lone Star bietet die Basis, mit der die Strategie, die IKB als führenden Anbieter von Finanzierungslösungen für den deutschen Mittelstand zu stärken, implementiert werden kann“,

so Bruno Scherrer, Senior Managing Director und Head of European Investments von Lone Star.

Der Vorstandsvorsitzende der IKB Deutsche Industriebank AG, Dr. Günther Bräunig, begrüßte den erfolgreichen Abschluss des Verkaufsprozesses. Für die IKB, ihre Mitarbeiter und Kunden sei damit eine lange Phase der Unsicherheit beendet.

„Der neue Eigentümer Lone Star bedeutet für die Bank einen Neuanfang und die Chance, das für Deutschland so wichtige Geschäftsmodell einer auf den Mittelstand fokussierten Geschäftsbank mit neuer Dynamik zu versehen“,

sagt Bräunig.

Quelle: KfW, 21.08.2008