Markt für Logisitkflächen in Hamburg im ersten Quartal 2012 deutlich unter Vorjahresniveau

Nach dem Rekordergebnis in 2011 mit einem Flächenumsatz von 740.000 Quadratmetern auf dem Markt für Industrie-, Lager- und Logistikflächen in Hamburg und Umland knüpfte das erste Quartal 2012 nur teilweise an diesen Erfolg an. Den Berechnungen des Immobiliendienstleisters Grossmann & Berger zufolge wurden im ersten Quartal 2012 rund 130.000 Quadratmeter umgesetzt. Davon entfiel allein auf zwei Eigennutzer ein Anteil von 50 Prozent am Gesamtflächenvolumen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum halbierte sich die Anzahl der Abschlüsse bzw. Eigennutzer, während sich der Flächenumsatz nur marginal um 4 Prozent reduzierte. Die reale Vermietungsleistung im ersten Quartal lag bei rund 60.000 Quadratmetern und damit deutlich unter dem Niveau des Vorjahres mit 109.000 Quadratmetern. Die Anzahl der Vertragsabschlüsse im mittleren Flächensegment sank um die Hälfte. „Dies liegt einerseits an der Verknappung des Angebotes durch die zahlreichen Abschlüsse im Vorjahr und andererseits an der Verunsicherung der Unternehmen durch die Eurokrise und der damit verbundenen längeren Entscheidungszeiträume. Logistiker und Handelsunternehmen hingegen zeigen sich dank der positiven Konjunkturaussichten weiterhin expansionsfreudig“, kommentiert Geschäftsführer Andreas Rehberg.

Logistiker weiterhin größte Flächenabnehmer
Der größte Flächenabnehmer im ersten Quartal war wie in 2011 auch die Logistikbranche mit einem Anteil von rund 44 Prozent am gesamten Flächenumsatz (57.300 Quadratmeter), gefolgt von den Handelsunternehmen mit einem Anteil von rund 36 Prozent (46.400 Quadratmeter).Produktions-, Industrie- und Handwerksunternehmen setzten rund 12.000 Quadratmeter (9 Prozent) Fläche um. Der Anteil an Eigennutzern am Gesamtflächenumsatz lag bei 50 Prozent (65.000 Quadratmeter) und damit um 30 Prozent höher als noch vor einem Jahr. Grund hierfür ist der Baustart von zwei Logistikanlagen. Die Netto-Marken-Discount AG startete mit dem Bau ihres 35.000 Quadratmeter großen Logistikzentrums in Henstedt-Ulzburg im „Gewerbegebiet nördlich Heideweg“, von dem aus künftig die Netto-Supermärkte in Norddeutschland beliefert werden sollen. In Wilhelmsburg in der Wollkämmereistraße begann zudem der Bau einer Containerpackstation mit 25.000 Quadratmeter Logistikfläche und 6.500 Quadratmeter Bürofläche für einen Eigennutzer.

Großnutzer dominieren den Flächenumsatz
Im Gegensatz zum Vorjahreszeitraum fiel der Flächenumsatz im ersten Quartal 2012 im mittleren Flächensegment zwischen 1.001 und 5.000 Quadratmetern deutlich niedriger aus. Das Volumen erreichte mit knapp 43.000 Quadratmetern nur knapp die Hälfte des Vorjahresniveaus. Der Flächenumsatz im Segment über 10.001 Quadratmeter hingegen verdreifachte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 60.000 Quadratmeter. Grund hierfür sind zwei Baustarts von Logistikanlagen.

Hohe Nachfrage im Hamburger Umland
Im Vergleich zum Vorjahr verdoppelte das Hamburger Umland seinen Flächenumsatz mit 53 Prozent (68.900 Quadratmeter). Der stärkste Teilmarkt war hier mit 45 Prozent das Umland Nord-West mit Gewerbegebieten in Henstedt-Ulzburg, Norderstedt, Schenefeld, Rellingen und Quickborn (58.200 Quadratmeter). „Ein niedrigerer Gewerbesteuersatz als in der Stadt Hamburg, die Verfügbarkeit von großen Grundstücken sowie die gute Erreichbarkeit der Autobahn A7 sind überzeugende Argumente für eine Standortentscheidung im nord-westlichen Umland von Hamburg“, erläutert Andreas Rehberg. Rund 47 Prozent (61.100 Quadratmeter) des Flächenumsatzes entfiel auf das Hamburger Stadtgebiet. Auf Platz eins im Ranking der Teilmärkte lag mit 29 Prozent des Flächenumsatzes der Hamburger Süden mit Gewerbegebieten wie Waltershof, Altenwerder und Hausbruch (37.200 Quadratmeter), gefolgt vom Hamburger Osten mit Billbrook und Allermöhe mit einem Umsatzanteil von 9 Prozent (11.800 Quadratmeter). Auf die Hamburger Teilmärkte nördlich der Elbe – Hamburg West, Hamburg Nord-West und Hamburg Nord-Ost – entfielen zusammen 9 Prozent des Umsatzes (12.100 Quadratmeter).

Leicht steigende Mieten
Die hohe Nachfrage in Verbindung mit einer Verknappung des Angebotes von Hallenflächen führte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu einem leichten Anstieg der Durchschnittsmiete im ersten Quartal 2012 um 10 Cent auf 4,30 Euro/Quadratmeter. Die Spitzenmiete liegt seit zwölf Monaten stabil bei 5,70 Euro/Quadratmeter. Mieten im Spitzensegment sind vornehmlich bei neuen Hallenflächen mit hervorragendem Anschluss an das überörtliche Verkehrsnetz umsetzbar. Für klassische Bestandflächen im Hamburger Stadtgebiet werden Mieten zwischen 4,00 und 4,50 Euro/Quadratmeter erzielt.

Auch für 2012 gute Perspektiven
In ihrem jüngst veröffentlichten Frühjahrsgutachten haben die führenden Forschungsinstitute ihre Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft trotz der weiterhin schwelenden europäischen Schuldenkrise von ursprünglich 0,8 Prozent auf 0,9 Prozent erhöht. Die gute Binnennachfrage hat nach Angaben der Experten maßgeblichen Einfluss auf diese positive Entwicklung. Demgegenüber wird sich der Export aufgrund der Schuldenkrise der Euroländer nur wenig beleben. Angesichts dieser weitestgehend positiven Aussichten für die deutsche Wirtschaft erwartet Andreas Rehberg für das Jahr 2012: „Das Rekordergebnis von 2011 wird schwer zu erreichen sein. Dennoch gehen wir davon aus, dass das Niveau deutlich über den Jahren 2009 und 2010 mit voraussichtlich 500.000 Quadratmetern liegen wird.“