Neue Kooperationsmöglichkeiten für Pflegeeinrichtungen und Immobilienwirtschaft

Der Wunsch, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben zu können, steht für vier von fünf Senioren an erster Stelle – dies gilt auch für den Fall, dass sie pflege- und hilfebedürftig werden sollten. Wohnungs- und Pflegewirtschaft sind daher gefordert, sich gemeinsam der Bedürfnisse älterer Mieter anzunehmen. Zu diesem Ergebnis kamen rund 120 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung bei der Fachtagung „Wohnen im Alter – neue Kooperationsmöglichkeiten für Pflegeeinrichtungen und Immobilienwirtschaft am Mittwoch (3. März) in Berlin, die gemeinsam vom BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e. V. und dem Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) ausgerichtet wurde.

Die Nachfrage nach altersgerechten Wohnungen steigt. Dies ist auf die starke Zunahme der pflegebedürftigen Bevölkerung und die wachsende Bedeutung der ambulanten Pflege zurückzuführen. Bereits 2030 werden rund 30 Prozent der Bevölkerung 64 Jahre und älter sein. „Sowohl für die Pflegeeinrichtungen als auch für die Immobilienwirtschaft gilt es, die Wohnungs- und Versorgungsangebote an der größer werdenden Gruppe der älteren Menschen auszurichten“, forderte der Parlamentarische Staatssekretär des Bundesbauministeriums, Jan Mücke, in seiner Eröffnungsrede.

Des Weiteren spielen ein barrierearmes, altersgerechtes Wohnumfeld, 24-Stunden-Notruf, die Hausgemeinschaft mit Gleichgesinnten und jederzeit abrufbare Serviceleistungen wie etwa „Essen auf Rädern“ und bei Bedarf ambulante medizinische Pflegeleistungen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter eine bedeutende Rolle. „Die Pflege muss so ausgerichtet sein, dass sie den Wünschen der betroffenen Menschen folgt, auch bei Pflege- und Hilfebedürftigkeit“ so bpa-Geschäftsführer Herbert Mauel.

Ira von Cölln unterstrich, dass es beim Wohnen im Alter vor allem um ein effektives Zusammenspiel verschiedener Komponenten geht: „Angesichts weniger Mittel in den Staatskassen und sinkender Renten der älteren Bevölkerung bekommt das Betreute Wohnen und Wohnen mit Service wie in europäischen Nachbarländern, z.B. den Niederlanden, längst üblich, mehr Bedeutung. Dabei geht es aus Sicht der Immobilienwirtschaft nicht nur um die bauliche, barrierearme Anpassung des Wohnraums, sondern auch um eine gute vorpflegerische und pflegerische Versorgung, ein Quartier, das den täglichen Bedarf wie Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte und Apotheken einbezieht, genauso wie das Zukunftsthema der technischen Unterstützung, das sog. Ambient Assisted Living.“

Im Fokus der Fachveranstaltung standen Kooperationsformen und -möglichkeiten von Pflegeeinrichtungen und Immobilienwirtschaft, die durch gut funktionierende Praxisbeispiele exemplarisch vorgestellt wurden. In der anschließenden Diskussionsrunde debattierten namhafte Experten über die derzeitigen Angebote und deren Weiterentwicklung. Bereits heute steht fest, dass die Nachfrage nach Unterstützung in den Bereichen Betreuung und Alltagsmanagement stark zunehmen wird. (Gi24/BFW)

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