Stabile Mieten im Einzelhandel erwartet

Kemper’s Jones Lang LaSalle, die deutsche Handelsimmobiliensparte des internationalen Beratungsunternehmens Jones Lang LaSalle, erwartet im zweiten Halbjahr 2009 weitgehend stabile Einzelhandelsmieten in Deutschlands Einkaufsmeilen. Einer aktuellen Erhebung zufolge prognostiziert das Unternehmen im bundesweiten Durchschnitt einen moderaten Rückgang um 0,5 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr. Basis der Einschätzung ist eine Analyse der 185 wichtigsten Einkaufsmeilen in Deutschland. In den Top 10-Standorten zeigen sich die Mieten konstant. In Düsseldorf erwartet Kemper’s Jones Lang LaSalle in der Spitze sogar einen leichten Mietpreisanstieg. Drei Prozent (1. Hj. 2009: 10 Prozent) der untersuchten Standorte weisen steigende, 79 Prozent (71) gleichbleibende und 18 Prozent (19) fallende Mieten auf.

2. Halbjahr 2009: Bundesweite Durchschnittsmiete gibt um 0,5 Prozent auf 58,85 Euro/m² nach – Mieten in 80 Prozent der Standorte konstant

Im bundesweiten Durchschnitt liegt die monatliche Spitzenmiete mit 58,85 Euro/m² rund 0,5 Prozent unter dem Vergleichswert des ersten Halbjahres. Die Steigerungen der letzten beiden Jahre, als die Mieten in den 185 Städten zunächst um durchschnittlich 1,5 Euro/m² und 2008 um weitere knapp 3 Euro/m² zulegten, sind damit vorerst vorbei. Im 5-Jahres-Vergleich liegt die aktuelle Prognose aber immer noch 7,7 Prozent über dem entsprechenden Wert des Jahres 2005.

Metropolen zeigen sich stabil – Düsseldorf lässt mit leichtem Mietpreisanstieg Hamburg und Stuttgart hinter sich

In den Top 10 prognostiziert Kemper’s Jones Lang LaSalle Spitzenmieten auf dem Niveau des ersten Halbjahres. Unangefochtener Spitzenreiter bleibt München mit bis zu 310 Euro/m². Frankfurt hält seinen Vorsprung gegenüber den weiteren Metropolen und platziert sich mit bis zu 270 Euro/m² auf Rang 2. In Düsseldorf erwartet Kemper’s Jones Lang LaSalle einen leichten Anstieg um fünf Euro auf bis zu 235 Euro/m². Die Landeshauptstadt setzt sich damit von den bislang gleich starken Standorten Hamburg und Stuttgart ab. Berlin, Köln und Dortmund folgen auf den Rängen 6 bis 8 mit 210 bis 220 Euro/m². Die Toplagen in Hannover erreichen unverändert bis zu 180 Euro/m². Münster beweist mit Spitzenmieten um 150 Euro/m² einmal mehr seine Ausnahmestellung als bei weitem kleinste Stadt unter den Top 10.

Punktuelle Mietpreisrückgänge – Im Durchschnitt nahezu unveränderte Mieten in den Mittel- und Kleinstädten

Um den Einfluss der Einwohnerzahl zu ermitteln, differenziert Kemper’s Jones Lang LaSalle zusätzlich nach der Stadtgröße. In die Kategorie 250-500.000 Einwohner fallen 13 Städte. Im Durchschnitt ist hier ein Mietrückgang um 0,8 Prozent zu erwarten. Das erste Halbjahr 2009 hatte gegenüber 2008 noch ein leichtes Plus von 1,4 Prozent gebracht. Auslöser sind Mietpreisrückgänge um 2 bis 5 Euro/m² in Duisburg, Gelsenkirchen und Mönchengladbach. Alle anderen Städte der Kategorie liegen auf Vorjahresniveau.

Weitgehend konstant zeigen sich die Mittel- und Kleinstädte. Für die 54 Standorte umfassende Kategorie 100-250.000 Einwohner prognostiziert Kemper’s Jones Lang LaSalle im Durchschnitt einen Mietpreisrückgang um 0,5 Prozent. In Hagen, Hamm, Herne, Oberhausen und Mülheim sind Rückgänge um ein bis zwei Euro/m² zu erwarten. In Osnabrück und Paderborn erwartet Kemper’s Jones Lang LaSalle dagegen leichte Zuwächse. In den 100 untersuchten Kleinstädten mit unter 100.000 Einwohnern liegt der Rückgang bei durchschnittlich 0,7 Prozent.

Ostdeutsche Topstandorte auf Vorjahresniveau

In Ostdeutschland zeigt die Prognose im Mittel der 26 untersuchten Städte einen Rückgang um 0,9 Prozent. Die Metropolen Leipzig (115 Euro/m²) und Dresden (100 Euro/m²) zeigen ein stabiles Bild. Mietpreisrückgänge zwischen 2 und 5 Euro/m² erwartet Kemper’s Jones Lang LaSalle in Brandenburg, Magdeburg und Potsdam.

Stabile Flächennachfrage im 2. Halbjahr 2009 zu erwarten

Insgesamt zeigt sich Marc Alfken, Leiter Vermietung der Kemper’s Jones Lang LaSalle Retail GmbH, optimistisch: „Das Flächenangebot nimmt im Zuge der jüngsten Insolvenzen zu und wir erleben eine erhöhte Fluktuation. Insgesamt erwarten wir aber eine stabile Marktsituation. Unabhängig von der Stadtgröße wird es in gut positionierten Standorten auch im zweiten Halbjahr einen Nachfrageüberhang und damit keine strukturellen Leerstände geben. Trotz der etwas abgeschwächten Nachfrage bleiben Ladenlokale in 1a-Lagen weitestgehend Mangelware.“ (gi24/KJLL)

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