Holland: Stagnierende Mieten im Einzelhandel, aber starke Nachfrage in High Street

Nach Aussage des jüngsten Niederländischen-Einzelhandelsberichts von Savills hat die Nachfrage großer Einzelhandelsketten den Stadtzentren den Rücken gestärkt. In den Hauptgeschäftsstraßen sind bis zu 90 % aller Geschäfte Filialen große Ketten.

Auch in den Niederlanden haben steigende Preise der Kaufkraft der Verbraucher einen Dämpfer versetzt. Gleichzeitig entdecken jedoch internationale Unternehmen, wie Starbucks, Triumph, Desigual und Apple, den holländischen Markt für sich. Dieser Umstand und die Tatsache, dass vorhandene große Ketten, u. a. H&M, C&A, Esprit, Score und Bestseller, die Zahl ihrer Filialen ausbauen möchten, haben dazu geführt, dass immer mehr Flagship Stores die Innenstädte dominieren. Durchschnittlich beträgt der Leerstand bei einer aktuell verfügbaren Verkaufsfläche von 27,2 Mio. Quadratmetern 7,5 %, gegenüber 7 % in 2007. Diese Quote schwankt außerdem zwischen 6 % für große Einzelhandelskomplexe und 9,5 % in den Innenstädten und betrifft vornehmlich B-Standorte.

Das Mietniveau in Hauptgeschäftsstraßen liegt im Durchschnitt bei jährlich 1.000 €/m2 in mittelgroßen Städten und 2.500 €/m2 pro Jahr in Amsterdam. In den letzten Jahren stiegen die Mieten für Premium-Standorte demnach um 3-4 %. Seit Anfang 2008 verharren die Mieten aufgrund des wirtschaftlichen Klimas allerdings auf diesem Niveau.

Jan Peter Hebly, Managing Director of Savills Retail in den Niederlanden, führt aus:

 „Insgesamt haben sich die Aktivitäten sowohl im Investment- als auch Mietmarkt erheblich abgeschwächt. Der Druck auf Mieten und Renditen für B-Standorte ist immens. Allerdings bleiben die Mieten in Hauptgeschäftsstraßen aufgrund der starken Nachfrage aus dem In- und Ausland stabil. Wir gehen davon aus, dass Einzelhandelflächen der Premium-Klasse auch in Zukunft das erfolgreichste Segment auf dem Immobilienmarkt sein werden.“

Der Bericht erläutert auch die Korrekturen, die der holländische Investmentmarkt erfahren hat, und bestätigt, dass die Umsätze auf diesem Markt insgesamt die Zahlen von 2007 übertreffen werden. Zurückzuführen ist diese Entwicklung in Wirklichkeit jedoch auf drei große Transaktionen. Die größte Transaktion betrifft das Portfolio von Unibail-Rodamco mit einem Volumen von 775 Mio. €. Nach Ansicht von Savills werden die Investitionen erst Ende 2010 wieder anziehen.

Bei Renditen für Flächen in Hauptgeschäftsstraßen betrug die Veränderung 150 Basispunkte (jetzt 6,5 %). Im Segment der Einkaufzentren stiegen die Renditen um 130 Basispunkte auf 6,8 %. Darüber hinaus erhöhten sich die Renditen für erstklassige Fachmarktzentren auf 7,5 % – eine Steigerung um 125 Basispunkte.

Quelle: Savills

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