Bonn: IVG verkauft 70 Kavernen für 1,7 Mrd. Euro

Die IVG Immobilien AG wird 70 Kavernen an einen selbst gemanagten Fonds verkaufen, an dem sich institutionelle Investoren beteiligen. Das haben Vorstand und Aufsichtsrat der IVG beschlossen. Der von IVG Funds strukturierte Spezialfonds erwirbt 40 bestehende Kavernen und 30 in Bau befindliche, bereits langfristig vermietete Kavernen im Rahmen eines Asset Deals. Der Fonds zahlt zwischen 2008 und 2014, entsprechend der Fertigstellung der noch zu errichtenden Kavernen, insgesamt etwas mehr als 1,7 Mrd. Euro für das Paket, davon 836 Mio. Euro im laufenden Geschäftsjahr.

IVG wird den Cashflow zur Rückführung von Verbindlichkeiten nutzen und damit die Bilanzrelationen verbessern. Wolfhard Leichnitz, Vorstandsvorsitzender der IVG:

„Der Verkauf der 70 Kavernen an einen von uns initiierten Fonds ist eine Entscheidung von hoher strategischer Bedeutung. Mit der Transaktion wird unser Geschäftsmodell bestätigt und die gute Zusammenarbeit mit unseren institutionellen Investoren weiter vertieft. Das Kavernengeschäft ist für uns Projektentwicklungsgeschäft. Mit dieser Kernkompetenz konnten wir nicht nur in den letzten Jahren im Geschäftsbereich IVG Caverns erhebliche Werte schaffen, sondern wir haben mit der Entwicklung von mindestens 60 weiteren Kavernen auch noch erhebliches Ergebnispotenzial für die Zukunft. Durch die Zusammenarbeit unserer Geschäftsbereiche IVG Caverns, IVG Funds und IVG Development wurden erhebliche Synergien realisiert, von denen auch unsere institutionellen Investoren profitieren. Der Erfolg dieser Transaktion freut uns umso mehr, weil sie in einem schwierigen Kapitalmarktumfeld stattgefunden hat.“

Der IVG Kavernenfonds ist ein Spezialfonds für institutionelle Investoren. Mit einem Gesamtvolumen von etwa 1,7 Mrd. Euro ist er der bisher größte Fonds der IVG. Das insgesamt zu platzierende Eigenkapital beträgt 800 Mio. Euro, bisher liegen Zusagen von institutionellen Anlegern in einem Gesamtvolumen von 680 Mio. Euro vor. IVG beteiligt sich selbst mit weiteren 50 Mio. Euro. Für den noch offenen Eigenkapital-Anteil gibt es mehrere Interessenten, mit denen man sich in fortgeschrittenen Gesprächen befindet, so dass der Fonds bis Mitte November voll platziert sein wird.

Im Februar 2008 wurde der Kavernen-Transaktionsprozess gestartet. Dabei wurde sowohl ein Gesamt- oder Teilverkauf an einen Investor als auch an einen von IVG konzipierten Fonds geprüft. Ziel des Verkaufsprozesses war, einerseits den Wert der 40 bereits entwickelten Kavernen zu monetarisieren und andererseits die Wertpotenziale der zu entwickelnden Kavernen optimal für die IVG zu nutzen. Sowohl die Veräußerung an einen Investor wie auch die Fonds-Lösung sind bis zum Ende des Prozesses konsequent parallel verfolgt worden. Die Entscheidung am Ende dieses strukturierten Prozesses fiel zu Gunsten des Fonds als die für IVG optimale Variante. Sie sichert langfristig stabile Ergebnis- und Cashbeiträge.

Dazu Wolfhard Leichnitz:

„Der Kaufpreis in Höhe von 1,7 Mrd. Euro für 70 Kavernen bestätigt nicht nur unsere bisherige Bewertung der Kavernen, sondern zeigt vor allem das erhebliche Wertsteigerungspotenzial, das in den bei uns verbleibenden mindestens 60 Kavernen steckt. Die Nachfrage nach sicheren Lagerstätten für die kurz- und langfristige Öl- bzw. Gaslagerung wird weiter wachsen.“

Angesichts der erfolgreichen Transaktion wird sich IVG am Standort Etzel weitere Potenzialkavernen über die bisher genehmigten 130 Kavernen hinaus sichern. Experten sehen hier erhebliches zusätzliches Potenzial. In den letzten Jahren war es IVG bereits gelungen, das gesicherte Ausbauvolumen von 90 auf 130 Kavernen zu erweitern.

Das EBIT aus der abgeschlossenen Fonds-Kavernentransaktion wird sich im Jahr 2008 voraussichtlich auf 261 Mio. Euro belaufen. Unter Berücksichtigung der entsprechenden Steuerbelastung ergibt sich hieraus ein Beitrag zum Konzernergebnis für 2008 in Höhe von 225 Mio. Euro. In den Jahren 2009 bis 2014 werden kumuliert weitere 574 Mio. Euro EBIT wirksam.

Quelle: IVG, 02.09.2008