Immobilienklima: Leichter Stimmungsaufschwung

Stimmung am Immobilienmarkt hellt sich etwas auf. Trotz der nach wie vor ungelösten Schwierigkeiten im Euroraum setzt sich der seit sieben Monaten anhaltende sukzessive Abwärtstrend nicht fort, sondern kehrt sich um in ein geringes Wachstum. Mit 1,2 Prozent fällt der Stimmungsaufschwung zwar vergleichsweise klein aus. Aber er sendet ein Signal. Die Frage ist allerdings, ob sich diese Momentaufnahme zu einer Trendumkehr verfestigt. Hierzu müssten mindestens die nächsten beiden Monate ebenfalls positiv ausfallen.

Klima in der Immobilienwirtschaft stabilisiert sich
Die Grundstimmung der deutschen Immobilienwirtschaft stabilisiert sich im November 2012 bei deutlich oberhalb der 100-Punkte-Grenze. Diese markiert das Verhältnis von positiver zu negativer Markteinschätzung und signalisiert, dass die befragten Experten mehrheitlich noch immer positiv gestimmt sind, auch wenn diese Stimmung ein gutes halbes Jahr lang von einem Stimmungsschwund geprägt war.

Der Grund für die Stabilisierung liegt sowohl in einem steigenden Ertrags- wie auch Investmentklima. Dabei stieg vor allem das Ertragsklima mit 2,3 Prozent spürbar an, nachdem es sich das letzte Mal im Januar 2012 positiv entwickelt hatte. Der Beitrag des Investmentklimas war im November 2012 ebenfalls positiv (+0,2 %), wenn auch vergleichsweise marginal.

Bürosegment verliert weiter an Stimmung
Das Stimmungsbild innerhalb der Segmente hat sich in der Novemberbefragung kaum verändert. Das Wohnklima entwickelt sich ungetrübt von externen Effekten auf sehr hohem Niveau und legt in diesem Monat wieder leicht zu (+0,6 %). Relativ stark gestiegen ist in diesem Monat das Handelklima (+4,2 %), welches sich hiermit von dem im Gesamtjahr 2012 stark mit dem Büro korreliertem Verlauf abkoppelt. Das Büroklima trübt sich auch in der aktuellen Erhebung weiter ein, wenn auch auf niedrigem Niveau (-0,5 %). Mit nur 92,8 Zählerpunkten ist die Stimmung hier spürbar von zunehmender Skepsis geprägt. Das Industriesegment bewegt sich zwischen dem Büro- und Handelsklima und verzeichnet nach einem deutlichen Stimmungsaufschwung im Oktober wieder ein Minus von 3,4 Prozent. Die Stimmungszeitreihe zeigt sich hier in der langen Betrachtung als relativ volatil.

Immobilienkonjunktur im Minus
Die Immobilienkonjunktur als Kompositindikator aus ökonomischen Variablen verliert in der Novemberbefragung -1,4 Prozent und steht damit bei 206,1 Punkten. Nachdem im September und Oktober zweimal ein Wachstum zu verzeichnen war, deutet sich somit keine Trendwende an, die ein dritter Anstieg in Folge angezeigt hätte. Damit bleibt eine handfeste Marschrichtung der Immobilienkonjunktur weiter aus.