Offene Immobilienfonds reduzieren Risiken in Depots

Von Christina Winckler

Der BVI Bundesverband Investment und Asset Management e. V. hat bei der WHU Otto Beisheim School of Management, und der Ludwig-MaximiliansUniversität München eine Studie in Auftrag gegeben, die das Chancen-Risikoverhältnis bei Offenen Immobilienfonds untersucht. Danach steigert diese Vermögensanlage in Portfolios privater und institutioneller Investoren die Rendite und reduziert das Risiko. Besonders vertraut mit dieser Anlageform ist der Durchschnitt der Bevölkerung aber nicht. Der Wissensstand habe sich seit 2006 von 47% auf 53% im Jahre 2008 verschlechtert, bedauerte Bärbel Schomberg, im Vorstand des BVI zuständig für die Asset-Klasse Offene Immobilienfonds. 60% halten diese Fondsart sogar für riskant.

Hier nun soll die Studie „Offene Immobilienfonds als wesentlicher Baustein einer erfolgreichen Asset Allocation“ dem Vertrieb ein Instrument sein, „das Bewusstsein in der Bevölkerung zu schärfen, dass es sich hierbei um eine sichere Anlage handelt“, so Bärbel Schomberg, die auch Sprecherin der DEGI ist. Dies sei die erste Studie, die die Entwicklung Offener Immobilienfonds über einen langen Zeitraum (17 Jahre) untersuche, teilte Schomberg mit.

Ziel der Studie war es, im Rahmen einer Portfolio-Optimierung die unter Rendite-Risiko-Gesichtspunkten bestmöglichen Anteile Offener Immobilienfonds in privaten und institutionellen Portfolios zu bestimmen. Hierzu konstruierten die Wissenschaftler um Prof. Dr. Lutz Johanning, WHU, und Prof. Dr. Bernd Rudolph, Uni München, zunächst einen repräsentativen Index für Offene Immobilienfonds. Im Zusammenspiel mit anderen Anlageklassen zeigte sich, dass Offene Immobilienfonds ein hohes Potenzial besitzen, um die Risiken von Portfolien zu senken. Der Grund: Sie sind mit anderen Anlagen nahezu unkorreliert, also laufen nicht gleichförmig.

Schon bei einer geringen Beimischung von 5% liegt die Gesamtrendite des Portfolios über solchen ohne Fonds. Untersucht wurden die Portfolien unterschiedlicher Anlegergruppen: vom risikobereiten Privatanleger über den etwas risikoorientierten Anleger bis hin zum institutionellen Investor. Durch die Beimischung von Offenen Immobilienfonds kann der wenig risikobereite Privatanleger bei gleicher Rendite beispielsweise das Risiko seines Portfolios um 21% senken. Der etwas Risikofreudigere reduziert seines gar um 32%.

Den durchschnittlichen jährlichen Wertzuwachs sieht Bärbel Schomberg bei 5,2%. Dieser resultiere jedoch nicht mehr nur aus den Mieten, sondern in immer stärkeren Maße auch aus den Management-Aktivitäten, des Kaufs und Verkaufs von Immobilien. Das betreute Vermögen dieser Fondskategorie lag Ende Juni bei 87,2 Mrd. Euro bei den Publikumsfonds und bei 21,7 Mrd. Euro bei den Spezialfonds.

Quelle: DIB, Nr. 174, 05.09.2008

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