Trendinvestment Direktanlage – Versicherer investieren wieder selbst

Die pflegeleichte indirekte Immobilieninvestition erleidet Rückschläge. Möglicherweise kollidieren in Anlehnung an den gesunden Menschenverstand manchmal das Ertragsinteressse professioneller Berufsinvestoren mit dem Investmentinteresse eines auf regelmäßigen Cash Flow und Wertstabilität ausgerichteten Kapitalanlegers. Die Auswahlkriterien werden strenger werden. Gleichzeitig setzen z. B. die deutschen Versicherungen künftig wieder mehr auf Direktanlagen. Rund 65% der deutschen Versicherer wollen bis zum Jahresende 2009 direkt in fremdgenutzte Immobilien investieren. Außerdem planen 20% eine Direktanlage in eigengenutzte Immobilien. Vor einem Jahr wollten nur 40% insgesamt Immobilien direkt erwerben. Dies ergab eine Umfrage von Ernst & Young Real Estate (EYRE). An der Umfrage beteiligten sich 20 mittelgroße und große deutsche Versicherungen. Das von den Teilnehmern verwaltete Immobilienvermögen beträgt knapp 50 Mrd. Euro.

„Die Bereitschaft, in exotische Strukturen zu investieren, ist deutlich zurückgegangen“, kommentiert EYRE-Partner Dietmar Fischer. Gefragt seien einfache und nachvollziehbare Produkte. Profiteure seien die Direktanlage und der offene Immobilienspezialfonds nach deutschem Recht. Vor allem das Interesse an Wohnimmobilien ist deutlich höher als noch im vergangenen Jahr. Rund 80% der befragten Versicherer wollen Wohnimmobilien erwerben. Im Vorjahr waren dies nur 55%. Acht von zehn Unfrageteilnehmern haben Büros auf ihrer Einkaufsliste, sieben von zehn Einzelhandelsimmobilien.

Bevorzugt werden Core- und Core-Plus-Objekte. Investitionen in Value Added Anlagen werden dagegen zurückgehen. Die Assekuranz sehe in Immobilien im Vergleich zu anderen Assetklassen stabilere Kapitalflüsse und einen „“gewissen Schutz vor Inflation. Bevorzugt werden vornehmlich Standorte in Deutschland und Europa. Wie schon im Trendbarometer 2008 deutet sich an, dass die Versicherer auch 2009 ihre Immobilienquote erhöhen werden, und zwar von 6,0 auf 6,3%. Dabei hat die Zurechenbarkeit zur aufsichtsrechtlichen Immobilienquote eine noch höhere Bedeutung als im Vorjahr. Die Risikoaversion der Investoren sei aufgrund der Finanzmarktkrise allerdings gestiegen. Bei indirekten Investments wird außerdem zunehmend der nachweisbare Track Record des Fondsmanagers die Auswahl bestimmen. (gi24/DIB Nr. 198, WR)

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