Wohnungsmarkt Berlin steht vor Verknappung

Von Marion Götza

Die Preisentwicklung für Wohnimmobilien in Berlin ist uneinheitlich. Das geht aus dem Wohnmarktreport hervor, den die GSW Immobilien zusammen mit Jones Lang LaSalle erstellt hat. Für die Erhebung der Angebotspreise wurden insgesamt 2.400 Angebote ausgewertet, anschließend wurden Schwerpunkt- und Durchschnittspreise ermittelt. Der Schwerpunktpreis ist der, der in den sechs Monaten des Analysezeitraumes am häufigsten aufgerufen wurde und der Durchschnittspreis der Mittelwert des gesamten Betrachtungszeitraumes.

Insgesamt gesehen sanken im 1. Halbjahr 2008 die Angebotspreise für Eigentumswohnungen in Mehrfamilienhäusern im Durchschnitt um 7,7% von 1 300 Euro im 2. Halbjahr 2007 auf aktuell 1 200 Euro. Charlottenburg-Wilmersdorf weist die höchsten Rückgänge der Schwerpunktpreise auf, begründet wird dies vor allem durch das hohe Schwerpunktpreisniveau des Vorjahres. Daneben gibt es allerdings bessere Entwicklungen bei den Durchschnittspreisen. Nach wie vor hat dieser Bezirk die höchsten Investmentpreise Berlins.

Das Schlusslicht bildet Neukölln mit einem Schwerpunktpreis von 900 Euro/qm. Unverändert sind die Kaufpreise in Pankow mit 1 100 Euro/qm. Während jedoch das innerstädtische Prenzlauer Berg bei Käufern sehr beliebt ist, sind außerhalb liegende Bezirksteile wie Alt-Pankow oder Weißensee weniger stark nachgefragt. Mieter bevorzugen lt. GSW/JLL innerstädtische Wohnungen wie Berlin-Mitte oder Friedrichshain-Kreuzberg, die überwiegend innerhalb des S-Bahn-Ringes liegen. Hier haben die Mieten kräftig zugelegt. Die Gebiete mit einem Mietrückgang liegen fast ausschließlich außerhalb. Die Schwerpunktmiete in Mitte ist im Vergleich zum 2. Halbjahr 2007 von 5,80 auf 6,40 Euro/qm gestiegen, während die Miete z. B. in Lichtenberg von 5,70 auf 5,30 Euro gesunken ist. Insgesamt stieg die durchschnittliche Schwerpunktmiete im 1. Halbjahr 2008 von 5,90 Euro auf 6,05 Euro.

Der Bezirk mit der niedrigsten Durchschnittsmiete ist Reinickendorf mit 3,70 Euro, während Charlottenburg- Wilmersdorf mit 14,32 Euro auf dem Spitzenplatz liegt, gefolgt von Mitte mit 13,48 Euro. Die Mietpreisspanne klafft weit auseinander. Der Durchschnittsmietpreis reicht von 4,23 Euro in einem von Industrie geprägten Reinickendorfer Quartier bis 11,83 Euro/qm in den luxuriöseren Gebieten im Bezirk Mitte. Der Wohnungsmarkt steht vor einer Verknappung. Einerseits steigt die Nachfrage durch den Zuzug von Neuberlinern und dem erstmaligen Geburtenüberschuss im abgelaufenen Jahr. Andererseits aber führen Abrisse, Umnutzungen und Zusammenlegungen zu einem sinkenden Angebot an Wohnungen. Auch Neubauten dürften trotz der guten Konjunktur 2008 nicht zunehmen.

Quelle: DIB -Berlin-, Nr. 1

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