Einzelhandel blickt weiter skeptisch in die Zukunft

Der Einzelhandel blickt angesichts der Wirtschaftskrise weiterhin skeptisch in die Zukunft. Wie der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte, gehen laut einer aktuellen Konjunkturumfrage des Verbands lediglich sechs Prozent der Unternehmen davon aus, dass der Tiefpunkt der Krise bereits hinter den Firmen liegt. 40 Prozent der rund 1100 befragten Einzelhandelsunternehmer gaben hingegen an, dass die Talsohle erst 2010 erreicht sein wird.  In den ersten sieben Monaten dieses Jahres sank der Umsatz des Einzelhandels um nominal 1,7 Prozent. Der HDE geht weiterhin davon aus, dass der Einzelhandel 2009 einen Umsatzrückgang von zwei Prozent verzeichnen wird. Die Branche habe keine dramatischen Einbrüche zu verzeichnen wie andere Wirtschaftszweige. Die Lage bleibe aber schwierig, da der Einzelhandel als Nachzügler auf Konjunkturentwicklungen reagiere. «Licht am Horizont» sei dennoch zu sehen, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die sich abzeichnende Erholung der Gesamtwirtschaft erfülle die Einzelhändler mit Hoffnung auf eine Erholung. Man bewege sich aber derzeit auf «niedrigem Niveau».

Die Umsatzerwartungen für das zweite Halbjahr 2009 sind den Angaben zufolge «bescheiden». Lediglich ein Viertel der befragten Betriebe erwartet ein Umsatzplus. Ein Drittel rechnet mit Umsatzrückgängen im Vergleich zum Vorjahr.

Bei 45 Prozent der Unternehmen sanken im ersten Halbjahr die Renditen. Immerhin 24 Prozent der Betriebe meldete steigende Gewinne. Gestützt wurde der Handel durch den Online-Verkauf.

Als Dämpfer habe für den Einzelhandel die Abwrackprämie für alte Autos gewirkt, sagte Genth. Zahlreiche Konsumenten hätten wegen des Kaufs eines neuen Pkw andere Anschaffungen zurückgestellt. Vor allem weniger Möbel seien verkauft worden. Nun hoffe der Einzelhandel auf das Weihnachtsgeschäft.

Prognosen für die Umsatzerwartungen im Jahr 2010 gab der HDE nicht ab. Trotz Krise soll es aber keine Massenentlassungen geben. Wegfallende Jobs durch Insolvenzfälle wie bei Hertie oder Arcandor gingen nicht «eins zu eins» verloren, sagte Genth. An attraktiven Standorten entstünden neue Kaufhäuser. (gi24/News Adhoc)

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