Wohnungsneubau weiterhin unter Vorjahresniveau

Auch zu Beginn der zweiten Jahreshälfte liegt das Neubauniveau bei Wohnungen in Deutschland unter den bereits schlechten Werten des letzten Jahres. So wurden, wie heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht, im Zeitraum von Januar bis Juli 2009 knapp 84.300 Wohnungen gebaut. Das sind 4850 Wohnungen weniger (-5,4 Prozent) als im selben Zeitraum des Jahres 2008. „Zwar zeigen sich im Bereich des Mietwohnungsneubaus die Differenzen geringer als im Eigenheimbereich, angesichts des steigenden Bedarfs an bezahlbaren und altersgerechten Wohnungen kann aber keinesfalls von einer positiven Entwicklung gesprochen werden“, kommentiert Walter Rasch, Präsident des BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V. die Zahlen.

Die weiterhin geringe Bautätigkeit im Eigenheimbereich (Ein- und Zweifamilienhäuser, aber auch Eigentumswohnungen) sei mit Blick auf die geringe Eigentumsquote in Deutschland ebenso mit Sorge zu betrachten. Diese liege im europäischen Vergleich mit 43 Prozent noch immer an vorletzter Stelle. „Gerade in Zeiten des demografischen Wandels ist es wichtig, die Eigentumsbildung als wichtige Säule der privaten Altersvorsorge zu fördern“, betonte Rasch. Immerhin wünschten sich rund 75 Prozent der Deutschen eine solche Art der Vorsorge. „Angesichts der zunehmenden Unsicherheit der öffentlichen Rentenkassen ist sogar davon auszugehen, dass die Bedeutung der Immobilie als Altersvorsorge mittel- und langfristig noch an Bedeutung gewinnen wird“, meint der BFW-Präsident. Er wirbt daher für eine Vereinfachung des sog. Wohn-Riesters: „Die 2008 eingeführte Eigenheimrente (Wohn-Riester) ist ein wichtiger Schritt, aber noch immer zu kompliziert. Zudem ist die Nachversteuerung für die Menschen nicht überschaubar und kalkulierbar. Eine Vereinfachung ist daher notwendig – auch damit Banken nun verstärkt mit der Umsetzung des Wohn-Riester-Produktes beginnen“, erklärte Rasch.

Zudem könne die Eigenheimrente kurzfristig den Einbruch beim Wohneigentumserwerb seit Auslaufen der Eigenheimzulage nicht kompensieren: Positive Effekte für den Wohnungsneubau seien erst ab 2011 zu erwarten. Um die Lücke bis 2011 zu schließen, schlägt er daher einen befristeten Schuldzinsenabzug zur Einkommensteuer für selbstgenutztes neu angeschafftes Wohneigentum für die Jahre 2009 bis 2010 vor. (gi24/BFW)

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