Energieeffizienz bei Wohn- und Gewerbeimmobilien – ja, Kosten – nein

Von Christina Winckler

Zum Thema „Energieeffizienz bei Wohn- und Gewerbeimmobilien – von Käufern und Mietern missachtet?“ diskutierten Mike Verhoeven, DEKRA Real Estate Expertise GmbH, Dr.-Ing. Lars Bernhard Schöne Leiter Real Estate Management bei DeTeimmobilien, Niederlassung Bayern, und Karl-Josef Stindt, Geschäftsführer der Bayerischen Bau und Immobilien Gruppe.

Einig waren sich die Diskutanten, dass energetische Maßnahmen bei Immobilien notwendig sind. Das sehen Mieter und Käufer genauso. Doch die zusätzlichen Kosten scheuen sie. Deshalb müssen diese so transparent wie möglich gemacht werden. So liege das Einsparpotenzial bei Wohnimmobilien bei 50 bis 60%. Das alleinige ausschlaggebende Kriterium für die Wahl einer Wohnung sei dies allerdings nicht. Entscheidend sind andere wichtige Faktoren, wie etwa die Größe und der Zuschnitt einer Wohnung oder die Entfernung zum Arbeitsplatz.

Des Weiteren müssen Käufer über Fördermöglichkeiten informiert werden. So wissen bislang nur wenige Interessenten, dass beispielsweise die KfW-Kredite nicht nur für den Bau, sondern auch für den Kauf von energiesparenden Häusern und Wohnungen vergeben werden können.

Der Markt für energieeffiziente Gewerbeimmobilien sei gegenwärtig noch ein Nischenmarkt. Künftig werden jedoch verschärfte gesetzliche Vorgaben zwangsläufig dazu führen, dass viele Entwickler auf energieeffiziente Gebäudekonzepte setzen. Mit der Einführung des Energieausweises für Gewerbeimmobilien im Bestand zum 1. Juli 2009 wird analog zum am Jahresanfang eingeführten Wohn-Energieausweis eine Vergleichbarkeit der energetischen Eigenschaften Pflicht. Allerdings werde bislang bei Wohnimmobilien ein Energieausweis nur deshalb gefordert, weil er für Neuvermietung und Verkauf gesetzlich vorgeschrieben ist, nicht um Energie einzusparen. Die Fokussierung auf die Energiekosten, noch vor wenigen Jahren eher die Ausnahme bei Gewerbeimmobilien, werde künftig wichtiger Bestandteil bei Miet- und Kaufangeboten werden.

Quelle: DIB, Nr. 175, 19.09.2008

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