Europäische Banken bevorzugen erstklassige Immobilien

59 % der jüngst von Cushman & Wakefield (C&W) befragten 83 größten Banken in Europa lehnen derzeit jegliche Finanzierungen von Gewerbeimmobilien ab. Bei den für Finanzierungen offenen Banken "steigt der Appetit auf erstklassige Immobilien für Investoren mit erstklassiger Bonität", so C&W.

Die 22 Banken, die Finanzierungen für neue Kunden durchführen, haben strenge Vergaberichtlinien für Kredithöhen und Bonität der Kreditnehmer, wonach Investoren einen positiven Leistungsnachweis über Transaktionen oder ihr Eigenkapital erbringen müssen. Etwa die Hälfte dieser Banken bevorzugt Immobilientransaktionen bis 20 Mio. Euro Volumen, die andere Hälfte finanziert bis 50 Mio. Euro.

Zudem haben die Banken den Beleihungsauslauf (loan-to-value ratio) gesenkt: In Großbritannien beträgt er derzeit 60 bis 70 Prozent gegenüber 80 bis 85 Prozent vor der Finanzkrise, in Westeuropa liegt der Beleihungsauslauf bei 50 bis 60 Prozent gegenüber 85 bis 90 Prozent während des Hypes.

"Seit Beginn der Finanzkrise steht nur noch wenig Kapital für Finanzierungen zur Verfügung", erklärt Dr. Martin Braun, Leiter der Capital Markets Group von C&W in Deutschland, "und zahlreiche Banken, die von der Krise besonders stark getroffen wurden, haben sich vollständig aus dem Finanzierungsgeschäft herausgezogen. Vor diesem Hintergrund ist es völlig nachvollziehbar, dass diejenigen Banken, die aktuell für Finanzierungen zur Verfügung stehen, strenge Kriterien anlegen und niedrigere Beleihungsgrenzen haben." Allerdings haben nach Braun gute Immobilieninvestments auch gute Chancen, eine angemessene Finanzierung zu erhalten: "Erfahrene und solide Investoren, die sich für 1-A-Immobilien interessieren, finden auch derzeit in Westeuropa eine Finanzierung".

Auf 435 Mrd. US-Dollar insgesamt ist weltweit das Investmentvolumen von Gewerbeimmobilien im vergangenen Jahr zurückgegangen, 59 % niedriger als im Vorjahr 2007, als der Rekordumsatz 1,050 Mrd. US-Dollar betrug. Die Berater von C&W rechnen damit, dass das Transaktionsvolumen in diesem Jahr weltweit auf ca. 412 Mrd. US-Dollar sinken wird.

gi24/C&W

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*