In Europa bis 2011 immer weniger neue Shoppingcenter

Nach Angaben des neuesten „European Shopping Centre Development Reports“ des internationalen Immobilienberaters Cushman & Wakefield (C&W) ist die Anzahl der Shoppingcenter-Neueröffnungen in diesem Jahr europaweit zurückgegangen und wird bis 2011 weiter sinken: Die Immobilienberater prognostizieren für das laufende Jahr die Neueröffnung von etwa 8,7 Mio. m² Shoppingcenter-Flächen, 5 % weniger als 2008. Im nächsten Jahr wird sich die Summe der Fertigstellungen und Center-Erweiterungen auf nur noch 7 Mio. m² belaufen, um dann in 2011 auf 5 Mio. m² zu sinken – der tiefste Stand seit 2003.

Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden in Europa 3,1 Mio. m² Flächen in 145 neuen Shoppingcentern eröffnet, 18 % weniger als im Vorjahresvergleichszeitraum. Die meisten neuen Flächen kamen in Russland auf den Markt, wo ca. 580.000 m² eröffnet wurden, 45 % davon in Moskau. In Westeuropa lag Italien mit 18 neuen Centern und über 370.000 m² an der Spitze, in Deutschland (149.000 m²) und den Niederlanden (114.000 m²) wurde ebenfalls relativ starke Aktivität im Baufertigstellungssegment registriert.

Türkei und Russland nächstes Jahr führend im Segment der Neueröffnungen

Mit einem prognostizierten Fertigstellungsvolumen von 2 Mio. m² bzw. 1,8 Mio. m² führen die Türkei und Russland auch im nächsten Jahr das Feld im Bereich der neuen Centerflächen an. In Westeuropa wird 2010 das größte Neubauvolumen in Frankreich auf den Markt kommen – der Focus der Entwickler liegt dabei auf mittelgroßen Centern in sogenannten B-Standorten. Ein Blick auf das prozentuale Wachstum macht deutlich, dass die Länder in Zentral- und Ost-Europa mit großen Schritten aufholen: So dürfte zum Beispiel das Flächenangebot in Bulgarien in den nächsten 18 Monaten um 255 % steigen, wenn alle Projekte wie geplant eröffnen. Und Lettland verfügt mittlerweile über eine Pro-Kopf-Flächenversorgung wie Großbritannien, Frankreich und Spanien.

2011 Niveau von 2007

2011 werden die Fertigstellungen in Europa im Vergleich zum Spitzenjahr 2007 um 45 % gesunken sein“, erklärt Inga Schwarz, Leiterin des C&W-Researchs in Deutschland, „doch sind wir von einem kompletten Stillstand weit entfernt. Einige der großen Player nutzen die mit dem Markttief einhergehenden Vorteile für ihre nationale und internationale Expansion – auch vor dem Hintergrund des weiterhin hohen Eigenkapitalanteils.“

Investmentvolumen um 54 % eingebrochen

Shoppingcenter-Investments sind europaweit in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 54 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingebrochen und beliefen sich insgesamt auf 8,3 Mrd. Euro. Während in Osteuropa von einem Stillstand in diesem Investmentsegment gesprochen werden muss, sind Investoren durchaus aktiv in etablierten Märkten wie Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Spanien. Zudem gibt es Anzeichen dafür, dass sich nach zwei Jahren des Anstiegs die Renditen nun europaweit stabilisieren. „Insbesondere die deutschen offenen Immobilienfonds sind wieder zurück am Markt und an Core-Produkten interessiert“, so Schwarz weiter. (gi24/C&W)

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