Schieflage bei Frankfurter Büroimmobilien

Von Christina Winckler. Nach den großen Maklerhäusern wie JLL und BNP Paribas Real Estate äußerte sich nun auch die Stadt Frankfurt zum desolaten Büroimmobilienmarkt in der Main-Metropole. Laut Edwin Schwarz, Planungsdezernent und Vorsitzender des Gutachterausschusses für Grundstückswerte und sonstige Wertermittlungen, ist dieses Marktsegment 2009 um 90% gegenüber 2007 eingebrochen. Die Preise für Wohnimmobilien hingegen stiegen. Der Umsatz bei Immobilien insgesamt lag im vergangenen Jahr bei 2,1 Mrd. Euro. Dabei fiel der Anteil an Büros mit 330 Mio. Euro auf den tiefsten Anteil seit 20 Jahren. 2 Mio. qm stehen leer. Das entspricht einer Leerstandsquote von 14% bei steigender Tendenz.

Nach Expertenmeinung sind davon etwa zwei Drittel dauerhaft unvermietbar, da sie den heutigen Standards in keiner Weise mehr entsprechen. Sie müssten von Grund auf rekonstruiert oder abgerissen werden. Doch dafür fehlt das Kapital. Die zögerliche Haltung der Banken bei der Kreditvergabe ist auch wenig hilfreich. Den Grund für die Misere sieht Schwarz in den Boomjahren 2006 und 2007. Damals wurde ohne jegliche Vorvermietung gebaut. Es kam darüber hinaus zu überteuerten Käufen. Natürlich wird auch die Finanzkrise als Schuldige ins Kalkül gezogen. Den Unternehmen fehlen die Aufträge, deshalb sparen sie Personal ein und benötigen deswegen weniger Flächen Rosiger wird die Lage bei Wohnungen dargestellt. An diesem Markt ist die Immobilienkrise völlig vorbei gegangen, so Schwarz.

Die bevorzugten Objekte sind Reihenhäuser. Als häufigen Kaufgrund sieht Schwarz die Wirtschaftslage. Die Menschen investieren lieber in „Betongold“ als es am Kapitalmarkt anzulegen. Auch Eigentumswohnungen sind gefragt. 2009 wurden 10% mehr verkauft als 2008. Die Preise dafür bleiben stabil oder steigen – je nach Alter und Ausstattung – um 10%. Doch Schwarz sieht die Zukunft bis 2013 positiv. Der Gutachterausschuss prognostiziert eine Umsatzsteigerung, wenn unverkäufliche Objekte vom Markt genommen werden und die Preise fallen. Die Preise für Wohnungen werden als stabil eingeschätzt. (Gi24/DIB, Nr. 210)

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