Von Werner Rohmert. Um lediglich 0,5% geben die Einzelhandelsmieten im im zweiten Halbjahr 2009 nach. Das erwartet nach einer bundesweiten Analyse von 185 Einzelhandelstandorten Kemper’s Jones Lang LaSalle (JLL). Weitgehend stabile Einzelhandelsmieten kennzeichnen Deutschlands Einkaufsmeilen. Im bundesweiten Durchschnitt liegt die monatliche Spitzenmiete mit 58,85 Euro pro qm. Die Steigerungen der letzten beiden Jahre, als die Mieten in den 185 Städten zunächst um durchschnittlich 1,5 Euro und 2008 um weitere knapp 3 Euro zulegten, sind damit vorerst vorbei. Im 5-Jahres-Vergleich liegt die aktuelle Prognose aber immer noch 7,7% über dem Wert des Jahres 2005. In den Top 10 prognostiziert JLL Spitzenmieten auf dem Niveau des ersten Halbjahres.
Unangefochtener Spitzenreiter bleibt München mit bis zu 310 Euro. Frankfurt auf Platz 2 hält mit bis zu 270 Euro seinen Vorsprung gegenüber den weiteren Metropolen. In Düsseldorf erwartet JLL einen leichten Anstieg um fünf Euro auf bis zu 235 Euro. Die Landeshauptstadt setzt sich damit von den bislang gleich starken Standorten Hamburg und Stuttgart mit 230 Euro ab. Danach folgen Berlin, Köln und Dortmund mit 210 bis 220 Euro. Die Toplagen in Hannover erreichen unverändert bis zu 180 Euro. Münster beweist mit Spitzenmieten um 150 Euro seine Ausnahmestellung als bei weitem kleinste Stadt unter den Top 10. In Ostdeutschland zeigt die Prognose im Mittel der 26 untersuchten Städte einen leichten Rückgang um 0,9%. Leipzig (115 Euro) und Dresden (100 Euro) sind stabil. Mietpreisrückgänge zwischen 2 und 5 Euro erwartet JLL dagegen in Brandenburg, Magdeburg und Potsdam.
Für die Zukunft ist damit zu rechnen, dass Fluktuation und Flächenangebot im Zuge der jüngsten Insolvenzen zunimmt. Insgesamt bestünde aber eine stabile Marktsituation. Unabhängig von der Stadtgröße werde es in gut positionierten Standorten auch im zweiten Halbjahr einen Nachfrageüberhang und damit keine strukturellen Leerstände geben. (gi24/DIB, Nr. 199)
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