C & A gibt Konzept „Avanti“ wieder auf

Mit viel Elan war die Bekleidungs-Kette C & A im vergangenen Jahr mit ihrem neuen Konzept Avanti gestartet: Eine anspruchsvolle und preiswerte Mode-Kette für junge Kundinnen. Auf insgesamt 13 Filialen ist das Netz in Deutschland auch bereits angewachsen. Eine gibt es in Polen und 4 in Belgien. Nun überrascht der europäische Executive Board von C & A „nach eingehender Prüfung“ mit der Ankündigung, dass das „im Test befindliche Filialkonzept Avanti nicht fortgesetzt wird“. Zumindest was Deutschland und Polen betrifft. Die Begründung von Andreas Seitz, Sprecher des C & A Executive Board: Der traditionsreiche Modehändler will sich auf seine Kernmarken konzentrieren.

Denn die weltweit größte Wirtschaftskrise biete gerade für das Fashion-Value-Segment – Bekleidung mit gutem Preis-Leistungsverhältnis – große Chancen, die sich jedoch durch die etablieren Kernmarken besser nutzen ließen, als durch den Aufbau eines neuen Konzepts. In Belgien läuft die Prüfphase noch. Wie die aufgegebenen Standorte weiter genutzt werden, steht noch nicht in jedem Fall fest. Klar ist nur, dass die polnische Filiale von C & A übernommen wird. Eine Analyse der Standorte wird dann weiter zeigen, ob auch andere Läden von C & A weiter geführt werden können.

Avanti sei ein gutes Konzept, betont Seitz, das sich aber in wirtschaftlich unruhigen Zeiten nur schwer etablieren ließe. Mit seinem Konzept zielte C & A allerdings auch auf den Markt „junge Mode“, der hart umkämpft ist und von Konsumenten geprägt wird, die sehr stark auf eingeführte Marken fixiert sind. Und hier tummeln sich schon eine ganze Reihe namhafter Marken. Insofern ist viel Durchhaltevermögen notwendig, um ein neues Konzept mit den Jahren als Marke zu etablieren. Dass eine solche Strategie gerade in Krisenzeiten schwerer durchzuhalten ist, liegt auf der Hand.

Allerdings probieren auch andere Handelsunternehmen immer wieder neue Konzepte aus, um neue Märkte zu erschließen. So experimentierte beispielsweise der Kölner Kaufhof-Konzern mit neuen Konzepten wie „Emotions“ für ehemalige Kaufhalle-Standorte, um es nach einer Testphase wieder aufzugeben. Von etwa 10 Projekten, so die Faustformel, lassen sich am Ende 2 realisieren. C & A wird dagegen seine Expansion im Kerngeschäftsfeld weiter zügig vorantreiben: 600 Mio. Euro will das Unternehmen im Zeitraum von 2009 bis 2011 in 18 Ländern investieren und die Zahl der Filialen von 1 200 (Ende 2007) auf 1 450 (Ende 2009) und dann auf 1 600 im Jahr 2011 ausweiten.  (gi24/HIR, Nr. 54, rv)

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