Hamburger Büromarkt noch unbeeinflusst, 2009 bis minus 30 Prozent

Von Werner Rohmert

Das eingetrübte gesamtwirtschaftliche Klima hat den Hamburger Bürovermietungsmarkt bisher nahezu unbeeindruckt gelassen. Bis zum Ende des 3. Quartals lag der Flächenumsatz bei rund 416 000 qm nahezu auf dem Niveau des rekordverdächtigen Vorjahreswertes.

Im Gesamtjahr 2008 werden sogar 550 000 qm erreicht werden, prognostiziert Andreas Rehberg, GF Grossmann & Berger (G&B). Spürbar werde die Krise im kommenden Jahr. Hier ist ein Rückgang des Flächenumsatzes um 20 bis 30% zu erwarten. Das positive Ergebnis im laufenden Jahr ist wesentlich noch älteren Anmietungsentscheidungen der Hamburger Unternehmen zurückzuführen. Der Büromarkt folgt der konjunkturellen Entwicklung mit Verzögerungen. Aber auch der aufgrund einer gesunden Branchenvielfalt wenig volatile Hamburger Markt und das immer noch relativ robuste Wirtschaftswachstum hat lt G&B die Nachfrage nach Büroflächen auf hohem Niveau gehalten.

Das Neubauvolumen wird in 2009 mit 285 000 qm weiterhin auf sehr hohem Niveau sein Die Hälfte aller Neubauten wird in der HafenCity realisiert. Die Mieten werden jedoch nachgeben. Die boomende Nachfrage nach hochwertigen Flächen hatte die Spitzenmiete in den letzten 12 Monaten um 9% auf 24 Euro netto kalt steigen lassen. Im Durchschnitt werden im Hamburger Markt 13,30 Euro gezahlt. Tendenzen zu einem Wechsel vom Vermieter- zum Mietermarkt sind auch daran abzulesen, dass Vermieter auch in zentralen Lagen wieder bereit sind, größere Incentive Pakete zu gewähren. Dazu zählen mietfreie Zeiten, die Ablösung von bestehenden Restmietverträgen, Courtagefreiheit, die Übernahme der Umzugskosten und Baukostenzuschüsse.

Ein sich abschwächender Markt gibt lt. G&B auch in den vergangenen Boomjahren weniger nachgefragten und preismoderaten Standorten in Stadtnähe wieder eine Chance. Das bedeutet für G&B, dass in den kommenden Jahren preisgünstigere Standorte in Hamburg eine Renaissance erleben. Dazu zählen die City Süd, St. Georg aber auch die City Nord und vermutlich auch der Hamburger Westen. Das widerspricht allerdings unserern Erfahrungen. Gerade bei konsolidierenden Mieten gewinnen repräsentative Innenstadtlagen wieder viele Mietpreisflüchtlinge zurück.

Quelle: DIB, Nr. 180

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